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Quercus libani
Olivier
Libanon Eiche, Fagaceae - Buchengewächse
Frühlingblüher, IVV, bis 58(10) m hoch, sommer-,
halbimmergrün, mehrjährig
Die Libanon Eiche ist ein Strauch oder kleiner Baum bis 8 m Höhe, selten
mehr. Das Verbreitungsgebiet liegt im östlichen Mittelmeerraum, Kleinasien
bis Mittlerer Osten. Die Pflanzen sind laubabwerfend oder halbimmergrün
mit grauer, weicher oder rissiger Borke. Junge Triebe sind rot-braun, flaumig
behaart, später glatt. Die Blätter sind länglich-oval, mehr
oder weniger tief 35-fach gelappt, manchmal leicht gezähnt oder
gesägt, glänzend grün oberseits und leicht flaumig behaart
oder glatt unterseits. Die Eicheln reifen im ersten Jahr, werden bis 5,5
cm lang, sind bis 1/3 von einer halbkugeligen Cupula (Becher) bedeckt.
Herkünfte der Quercus libani aus dem Taurus-Gebirge in Kleinasien,
Provinz Karaman, stammen aus einer Höhe von 1.300 m und zeichnen sich
durch eine ausgesprochen vielfältige Morphologie der Blätter aus.
Möglich erscheint, dass es sich hier, wie an anderen Standorten der
Eichen in Kleinasien, um schwer abgrenzbare Hybriden mit
Q. infectoria Olivier und Q.
trojana Webb handelt.
Der Gattungsname Quercus L. wurde schon im Altertum genutzt, lat.
"quercus" bezeichnete Q robur L.,
die Stiel-Eiche. Die etymologische Wurzel des Wortes bleibt unklar. Das Epitheton
libani stammt von gr. "Libanos" (= der Libanon), ist Gen. lat. und
bezieht sich auf den Naturstandort im heutigen Libanon. Siehe auch
Quercus.
Abb. 1 Quercus libani mit typischem, unregelmäßig gesägtem Blatt, Privatgarten, 04.10.2014 | Abb. 2 Quercus libani mit typischem, grob gesägtem Blatt, Privatgarten, 04.10.2014 |
Abb. 3 Quercus libani mit untypischem, tief gebuchtetem Blatt, wahrscheinlich eine Hybride vom selben Sammelort bei Karaman wie bei Abb. 1 und 2, Privatgarten, 04.10.2014 | Abb. 4 Zweijährige Jungpflanze 2030 cm im 1L-Topf von Quercus libani mit tief gebuchtetem Blatt, 04.10.2014 |
Quercus libani wird in Mitteleuropa nur selten kultiviert, obwohl
sie ausreichend hart ist. Selten findet man sie in älteren Parks,
Botanischen Gärten oder auf der Scholle von Liebhabern exotischer Pflanzen.
Es sind anspruchslose Eichen, die unterschiedliche Bodenverhältnisse
gut vertragen und auf sauren wie kalkhaltigen Böden gedeihen. Zudem
ist Q. libani sehr gut schnittverträglich und daher auch für
etwas kleinere Gärten geeignet. Die Herkünfte aus Kleinasien zeichnen
sich durch ein dekoratives, teilweise tief eingeschnittenes, teilweise leicht
gezähntes Blatt aus und haben einen kleineren, bizarren Wuchs.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural
Society Dictionary of Gardening. Band IIV, Macmillan Reference
Ltd., London.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Quercus libani.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/quercus-libani.html am Tg.Mo.Jahr.
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