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Quercus ×turneri Willd.
einschließlich: Quercus ×turneri var.
pseudoturneri (C. K. Schneid.) Elwes & Henry
Turners Eiche, Fagaceae - Buchengewächse
Frühlingblüher, IVV, bis 15(25) m hoch,
(halb-)immergrün, mehrjährig
Turners Eiche ist eine Züchtung die etwa um 1780 in einer englischen
Gärtnerei aus Querus ilex L.
und Q. robur L. entstanden ist. Es sind immergrüne Bäume
bis 15 m Höhe, selten mehr, die in durchschnittlichen Wintern das Laub
behalten. Die Bäume haben eine glatte oder rissige, graue oder dunkel-braune
Borke, die eher jener der Q. ilex ähnelt. Junge Zweige sind behaart,
später kahl. Die Blätter sind 68 cm lang, länglich
eiförmig, mit 56-fach gelappten Rändern, ledrig, oberseits
kahl und dunkelgrün, unterseits mattgrau und flaumig behaart. Meist
sind die Blüten steril, nur vereinzelt kommt es zur Bildung von
Früchten. Diese stehen zu 37 in Büscheln, sind länglich
oval, mit einem halbkugeligen Becher, der bis zu 1/2 die Eichel umfasst.
Die als Quercus ×turneri var. pseudoturneri
bezeichnete Varietät ist eine Züchtung, die schmalere Blätter
als die ursprüngliche Kreuzung hat, nicht so breit gelappt ist, eher
grauer unterseits der Laubblätter ist und wesentlich länger die
Blätter behält. Diese Varietät ist jene, die in Mitteleuropa
vielerorts erfolgreich angebaut wird und mithin bis Z 7b winterhart ist,
sowie in den meisten Wintern immergrün bleibt. Siehe auch
Quercus.
Abb. 1 Laubblätter der Quercus ×turneri mitten im Winter, am Kloster Knechtsteden, Dormagen, 27.02.2016 | Abb. 2 Kugelig breite Wuchsform der Quercus ×turneri am Kloster Knechtsteden, Dormagen, 27.02.2016 |
Abb. 3 Laubblätter in der Krone der Quercus ×turneri am Kloster Knechtsteden, Dormagen, 27.02.2016 | Abb. 4 Mattgrüne Unterseite der Laubblätter von Quercus ×turneri, Kloster Knechtsteden, Dormagen, 27.02.2016 |
Abb. 5 Die Borke einer älteren Quercus ×turneri var. pseudoturneri ist grau-braun und schilfert in rechteckigen Platten ab. Privatgarten oberhalb vom Strundetal, Romaney, 01.01.2014 | Abb. 6 Die Laubblätter der Quercus ×turneri var. pseudoturneri bleiben teilweise immergrün;. manche hingegen werden abgeworfen oder bleiben im verwelken Zustand den Winter über am Baum. Privatgarten oberhalb vom Strundetal, Romaney, 01.01.2014 |
Abb. 7 Vertrockene männliche Blütenkätzchen (links) mit Fruchtständen der Quercus ×turneri var. pseudoturneri am Kloster Knechtsteden, Dormagen, 13.07.2016 | Abb. 8 Nicht ganz reife Früchte von Quercus ×turneri var. pseudoturneri am Kloster Knechtsteden, Dormagen, 13.07.2016 |
Abb. 9 Männliche Blütenkätzchen der Quercus ×turneri var. pseudoturneri in einem Privatgarten, 18.04.2020 | Abb. 10 Terminal erscheinende, männliche Blütenkätzchen der Quercus ×turneri var. pseudoturneri in einem Privatgarten, 18.04.2020 |
Der Gattungsname Quercus L. wurde schon im Altertum genutzt, lat. "quercus"
bezeichnete Q robur L., die Stiel-Eiche.
Die etymologische Wurzel des Wortes bleibt unklar. Das Epitheton turneri
wurde nach der Gärtnerei "S. Turner Nursery" in Essex, England,
benannt, wo die Pflanzen erstmalig dokumentiert gezüchtet
wurden.
Turners Eiche ist ausreichend hart in den wintermilden Regionen und dürfte
ebenso an einem geschützten Platz in Z 7b langfristig erfolgreich
kultivierbar sein. Im mitteleuropäischen Klima wachsen die Pflanzen
langsam, benötigen einen sonnigen und warmen Standort. Die Ansprüche
an den Boden sind gering. In jungen Jahren ist eventuell winterlicher Schutz
ratsam, um dem Baum eine erfolgreiche Etablierung zu ermöglichen.
Während sehr kalter Winter können die Bäume das Laub abwerfen,
was der Pflanze nicht schadet.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural
Society Dictionary of Gardening. Band IIV, Macmillan Reference
Ltd., London.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Quercus ×turneri.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/quercus-turneri.html am Tg.Mo.Jahr.
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