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Sabal ×brazoriensis D. H. Goldman, L. Lockett & R.
W. Read
Brazoria-Palmetto, Brazoria-Sabalpalme, Arecaceae - Palmen
Sommerblüher, VIVII, bis 27(11) m hoch, immergrün,
mehrjährig
Die Brazoria-Sabalpalme firmierte früher als Sabal
×texensis nom. inv., ist mittlerweile aber gültig als
die Nothospezies Sabal ×brazoriensis beschrieben worden
und stellt eine Naturhybride aus Sabal
minor (Jacq.) Pers. und S.
palmetto (Walter) Lodd. ex Schult. & Schult. f. dar, die in einem
kleinen Areal im Brazoria-County, Texas, wächst und deren Population
kaum mehr 300 Individuen umfasst. Die Pflanzen bilden meist einen Stamm,
der bis 9 m Höhe und 3045 cm Durchmesser erreichen kann. Die
Blätter werden 22,5 m groß, sind deutlich costapalmat und
spärlich bis mäßig mit Fäden besetzt. Weitere
Sabal-Arten.
Abb. 1 Ausgepflanzte Sabal ×brazoriensis mit typischerweise noch unterirdischem Stamm, Privatgarten bei Refrath, 20.07.2022 | Abb. 2 Ältere, etwa 7-jährige Pflanze der Sabal ×brazoriensis 4050 cm mit geteilten Blättern, deren Segmente bei Kübelhaltung typischerweise im ersten Drittel knicken. 5L-Topf, 17.02.2002 |
Abb. 3 Etwa 3-jährige Jungpflanze der Sabal ×brazoriensis 1020 cm, im tiefen 1L-Topf, 09.08.2014 | Abb. 4 Ausgepflanzte Sabal ×brazoriensis mit typischerweise noch unterirdischem Stamm, Privatgarten bei Refrath, 20.07.2022 |
Der Gattungsname Sabal Adans. ist etymologisch ungeklärt,
dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach einer karibischen Sprache entlehnt
sein. Das Art-Epitheton brazoriensis bezieht sich auf das County des
Naturstandortes.
Seit den früher 2000er Jahren werden in Mitteleuropa Auspflanzversuche
mit dieser sehr exotischen Sabal-Hybride gemacht. Die Mindesttemperatur
lag bei 17 °C mit leichten bis mittleren Blattschäden, jedoch
ist die Regeneration langsam und zögerlich. Besonders in den
sommerkühlen Regionen des Westens und Nordens scheint dies problematisch
zu sein und eine Regeneration ist im Freiland lang dauernd. Ob Sabal
×brazoriensis überhaupt im Freiland in Mitteleuropa
taugt, ist sicherlich eine Frage der in Mitteleuropa geringen
Jahreswärmesumme - ob es also an klimatisch besonders geeigneten Stellen
in Mitteleuropa nicht doch möglich wäre, diese dekorative Palme
erfolgreich ohne Schutz oder zumindest mit geringem Schutzaufwand im Freiland
zu kultivieren. Hier kämen urbane Standorte der Rheinschiene, warme
Weinbaulagen, kontinentale Klimate im Südosten Mitteleuropas oder zentrale
Lagen der Großstädte als Versuchsfelder in Frage.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Sabal ×brazoriensis.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/sabal-brazoriensis.html am
Tg.Mo.Jahr.
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