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Senecio ovatus (G. Gaertn., B. Mey. & Scherb.) Willd.
    synonym: Senecio fuchsii C. C. Gmel.
Fuchssches Greiskraut, Fuchs' Greiskraut, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Hochsommerblüher, VII–IX, 60–150 m hoch, sommergrün, (ein-)mehrjährig

Das Fuchssche Greiskraut tritt in Mitteleuropa verbreitet bis zerstreut mit Schwerpunkt in der Mitte und im Süden auf; Richtung Norden wird es selten oder fehlt ganz. Es besiedelt meist colline bis montane Standorte in Wäldern. Die Pflanzen bilden kurze unterirdische Ausläufer. Die Stängel sind grün oder rötlich, kahl oder zerstreut behaart, ohne Flaumhaare. Die Laubblätter sind länglich elliptisch bis lanzettlich, etwa in der Mitte am breitesten, meist fein gesägt und im mittleren Stängelbereich meist allmählich in einen kurz Sitel verschmälernd, selten sitzend. Die Blütenköpfchen tragen nur wenige, gelbe Zungenblüten, meist 5 (3–9), und wenige Röhrenblüten, meist 3–14. Außenhüllblätter sind ebenfalls wenige (3–4), diese pfriemlich bis linealisch, kürzer als die Hülle und kahl oder mit wenigen kurzen Haaren.


Abb. 1 Hüllblätter und fädige Außenhüllblätter von Senecio ovatus am Rande eines Auwaldes im Urft-Tal, Eifel, 10.08.2016, 437 m, 50° 30' 52 N, 06° 36' 33 O
Abb. 2 Senecio ovatus mit noch geschlossenen Blüten und gut erkennbaren, fädigen Außenhüllblättern. Wegesrand am Hängeberg, Brilon, Sauerland, 16.07.2016, 480 m, 51° 22' 25 N, 08° 35' 50 O
Abb. 3 Blütenstände des Senecio ovatus. Wegesrand am Hängeberg, Brilon, Sauerland, 16.07.2016, 480 m, 51° 22' 25 N, 08° 35' 50 O
Abb. 4 Fein gesägtes Senecio ovatus mit kurzem Blattstiel. Wegesrand am Hängeberg, Brilon, Sauerland, 16.07.2016, 480 m, 51° 22' 25 N, 08° 35' 50 O
Abb. 5 Lanzettliche Laubblätter von Senecio ovatus mit rotem Stängel, am Rande eines Auwaldes im Urft-Tal, Eifel, 10.08.2016, 437 m, 50° 30' 52 N, 06° 36' 33 O
Abb. 6 Blüten von Senecio ovatus mit den 3–5 gelben Zungenblüten. Rand eines Auwaldes im Urft-Tal, Eifel, 10.08.2016, 437 m, 50° 30' 52 N, 06° 36' 33 O
Abb. 7 Rötlich gefärbter, kahler Stängel von Senecio ovatus, Waldsaum im Urft-Tal, Eifel, 10.08.2016, 437 m, 50° 30' 52 N, 06° 36' 33 O
Abb. 8 Winterlicher Aspekt der Fruchtköpfchen von Senecio ovatus, Waldsaum im Arboretum Burgholz Wuppertal, 03.10.2016, 246 m, 51° 13' 11 N, 07° 07' 46 O
Abb. 9 Fruchtköpfchen des Senecio ovatus, Mischwald unterhalb vom Eckbauer bei Garmisch-Partenkirchen, 27.09.2020, 1172 m, 47° 27' 52 N, 11° 07' 50 O
Abb. 10 Blütenköpfchen von Senecio ovatus mit meist 5 Zungenblüten, Mischwald unterhalb vom Eckbauer bei Garmisch-Partenkirchen, 27.09.2020, 1172 m, 47° 27' 52 N, 11° 07' 50 O


Der Gattungsname Senecio L. umfasste in vorlinnäischer Zeit kaum mehr als drei Arten, Senecio jacobaea L. war eine dieser. Heute sind es wohl über 1.500 Arten, die der Gattung zugerechnet werden. Der Name ist lateinischen Ursprungs, lat. "senex" (= Greis), ein Motiv welches auf den weißlichen Pappus ("Fallschirm") der Samen anspielt, der mit dem weißen Kopfhaar alter Männer verglichen wurde. Ein analoges Benennungsmotiv kommt bei der Gattung der Berufkräuter, Erigeron L., vor. Das Art-Epitheton ovatus stammt von lat. "ovatus" (= eiförmig), nach dem Umriss der Laubblätter.

Das Fuchssche Greiskraut ist ein hübscher Spätsommerblüher, der sich für den naturnahen Garten oder Gehölzpflanzungen eignet. Die Pflanzen sind anspruchslos.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Senecio ovatus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/senecio-ovatus.html am Tg.Mo.Jahr.