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Solanum dulcamara L.
synonym: Dulcamara flexuosa Moench
Dulcamara
lignosa Gilib.
Lycopersicon
dulcamara (L.) Medik.
Bittersüßer Nachtschatten, Bittersüß, Solanaceae -
Nachtschattengewächse
Sommerblüher, VIVIII, 30200 cm hoch, sommergrün,
mehrjährig
Der Bittersüße Nachtschatten tritt in Mitteleuropa überwiegend
verbreitet auf, lediglich in Silikatgebirgen selten. Das Verbreitungsgebiet
ist eurasisch. Bevorzugt siedeln die Pflanzen in feuchten Wäldern, an
Gräben, in Röhrichten und Strauchgesellschaften.
Es sind Halbsträucher die Wurzelsprosse bilden. Teilweise können
die Pflanzen auch klettern und lianenförmig wachsen. Die Stängel
sind meist kahl. Die Laubblätter sind vielgestaltig, meist
eiförmig-lanzettlich, teilweise spießförmig, geöhrt
oder mit Fiederzipfeln. Meist sind Laubblätter und Stängel grün,
können aber auch dunkelviolett gefärbt sein. Die Blüten sind
violett, am Grund gefleckt und stehen in Büscheln zu 1025. Die
Staubblätter sind zu einer goldgelben Röhre verwachsen. Später
bilden sich rundliche, leuchtend rote, bis 1 cm große Beeren.
Abb. 1 Fruchtende und blühende Sprossachsen des Solanum dulcamara im Schotterbett des Rheins bei Stürzelberg, 29.08.2009, 33 m, 51° 09' 33 N, 06° 50' 09 O | Abb. 2 Blütenstand von Solanum dulcamara am Dünenübergang zum Weststrand auf Langeoog, 28.07.2017, 1 m, 53° 44' 00 N, 07° 28' 01 O |
Abb. 3 Dunkelviolett getönte Sprossachsen von Solanum dulcamara am Hellerpad auf Spiekeroog, 13.07.2015, 2m, 53° 46' 05 N, 07° 43' 27 O | Abb. 4 Blüte des Solanum dulcamara mit grundständigen grüngelben Flecken. Saum am Hellerpad auf Spiekeroog, 13.07.2015, 2m, 53° 46' 05 N, 07° 43' 27 O |
Abb. 5 Reife, rote Früchte des Solanum dulcamara im Schotterbett des Rheins bei Stürzelberg, 29.08.2009, 33 m, 51° 09' 33 N, 06° 50' 09 O | Abb. 6 Pflanze des Solanum dulcamara am sandigen Ufer des Rheins bei Stürzelberg, 06.08.2017, 32 m, 51° 09' 34 N, 06° 50' 13 O |
Abb. 7 Blüte des Solanum dulcamara mit den zu einer gelben Röhre verwachsenen Staubfäden. Graben im Moorgebiet Ewiges Meer, Ostfriesland, 15.06.2021, 7 m, 53° 31' 39 N, 07° 26' 55 O | Abb. 8 Die Blüten des Solanum dulcamara stehen in mehrblütigen Büscheln. Graben im Moorgebiet Ewiges Meer, Ostfriesland, 15.06.2021, 7 m, 53° 31' 39 N, 07° 26' 55 O |
Es wurden zahlreiche Unterarten
des Bittersüßen Nachtschattens beschrieben, von denen die meisten
keine taxonomische Wertigkeit besitzen.
Der Gattungsname Solanum L. wurde schon antik genutzt, ist in seiner
etymologischen Bedeutung aber nicht sicher geklärt, da er für viele
Gattungen der Solanaceae genutzt wurde. Am wahrscheinlichsten dürfte
es auf lat. "solari" (= trösten, lindern) zurückzuführen sein,
da einige der Nachtschattengewächse in der Volksmedizin als
schlafanstoßende Zubereitung genutzt wurden. Das Epitheton
dulcamara stammt von lat. "dulcis" (= süß) und lat. "amarus"
(= bitter), nach den Beeren, die intital süßlich und später
bitter schmecken.
Der Schwarze Nachtschatten wächst am besten an einem offenen, sonnigen
und möglichst warmen Standort im mediterranen Beet, Steingarten oder
Alpinum. Der Boden sollte gut durchlässig sein.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Solanum dulcamara.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/solanum-dulcamara.html am Tg.Mo.Jahr.
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