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Sorbus aria (L.) Crantz
synonym: Crataegus aria L.
Mehlbeere, Rosaceae - Rosengewächse
Ende Vollfrühlingblüher, VVI, 310 m hoch, mehrjährig,
sommergrün
Die Mehlbeere tritt in Mitteleuropa selten bis verbreitet aus, mit
Schwerpunkt in den Alpen, Mittelgebirgen und Kalkgebieten, Richtung Norden
wird sie selten oder fehlt ganz. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch.
Bevorzugt besiedelt sie Laubwälder, Strauchgesellschaften und offene
Standorte auf Felsen. Die Borke ist glatt, graubraun bis schwarzbraun. Die
Laubblätter sind eiförmig bis elliptisch, 612 cm lang, 49
cm breit, oberseits dunkelgrün, unterseits weißfilzig, gezähnt
oder schwach gelappt, jederseits mit 1014 Nerven. Die
Blütenstände sind 1520-blütige Trugdolden. Die
Einzelblüten sind 1,21,5 cm im Durchmesser, weiß und mit
filzigen Kelchen. Die Früchte sind 815 mm lang, anfänglich
grün und filzig, später länglich-eiförmig und
braun-rötlich bei Reife.
Die Abgrenzung der Sorbus aria von den anderen Arten der Gattung ist
manchmal schwierig, da die Art durch zahlreiche lokale und hybridogene Sippen
sehr formenreich ist. Wahrscheinlich wird sich in der Systematik der Art
und der Gattung zukünftig noch einiges ändern.
Abb. 1 Unreife, noch grüne Früchte der Sorbus aria im Arboretum Liliental, Ihringen, Kaiserstuhl, 20.06.2019, 326 m, 48° 04' 18 N, 07° 40' 40 O | Abb. 2 Weißfilzige Laubblattunterseite der Sorbus aria, Wegesrand bei Bickensohl, Kaiserstuhl, 20.06.2019, 361 m, 48° 04' 59 N, 07° 38' 53 O |
Abb. 3 Grauschwarze, glatte Borke der Sorbus aria im Arboretum Liliental, Ihringen, Kaiserstuhl, 20.06.2019, 326 m, 48° 04' 18 N, 07° 40' 40 O | Abb. 4 Laubblätter und Früchte von Sorbus aria in einem alten Steinbruch am Lemberg, bei Oberhausen an der Nahe, 10.07.2020, 283 m, 49° 46' 56 N, 07° 45' 41 O |
Abb. 5 Laubblätter von Sorbus aria in einem alten Steinbruch am Lemberg, Oberhausen an der Nahe, 10.07.2020, 283 m, 49° 46' 56 N, 07° 45' 41 O | Abb. 6 Laubkrone eines Sorbus aria-Strauches in einem alten Steinbruch am Lemberg, Oberhausen an der Nahe, 10.07.2020, 275 m, 49° 46' 56 N, 07° 45' 39 O |
Abb. 7 Deutlich gezähnte Laubblätter von Sorbus aria im Botanischen Garten Frankfurt/Main, 08.08.2020 | Abb. 8 Unreife, filzige Früchte von Sorbus aria in einem alten Steinbruch am Lemberg, Oberhausen an der Nahe, 10.07.2020, 283 m, 49° 46' 56 N, 07° 45' 41 O |
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Abb. 9 Reife, orangefarbene bis rötliche Früchte von Sorbus aria, Parkplatzbepflanzung im Schwarzbachtal bei Ratingen, 06.09.2020, 112 m, 51° 17' 12 N, 06° 56' 05 O |
Der Gattungsname Sorbus L. ist nicht eindeutig geklärt und wurde
schon vorlinnäisch für die
Eberesche (S. aucuparia L.) und
den Speierling (S. domestica L.) genutzt. Möglich wäre eine
indogermanische Wurzel nach "serbho" oder "sorbho" (= rot, rötlich),
in Bezug auf die Farbe der Früchte. Das Epitheton aria stammt
von altindisch "aryas" (= adelig), woraus sich Begriffe ableiten wie Arier,
Iran oder die Landschaft Aria im heutigen Afghanistan.
Die Mehlbeere wird gelegentlich als Zierbaum angebaut. Sie benötigt
einen freien, sonnigen Standort, idealerweise auf Kalk oder basischen
Böden. Etablierte Pflanzen sind sehr trockenresistent.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Sorbus aria.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/sorbus-aria.html am Tg.Mo.Jahr.
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