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Spergularia media (L.) C. Presl
synonym: Spergularia maritima (All.) Chiov.
Flügelsamige Schuppenmiere, Caryophyllaceae - Nelkengewächse
Beginn Frühsommerblüher, VIIIX, 0540 cm
hoch, immergrün, mehrjährig
Die Flügelsamige Schuppenmiere tritt verbreitet an den Küsten
Mitteleuropas auf, während sie im Binnenland zerstreut bis fehlend ist.
Man findet sich auf nassen, salzhaltigen Sand- und Schlickböden der
Salzwiesen und im Binnenland auf salzhaltigen Ruderalstellen oder Ufern
salzhaltiger Gewässer. Die Pflanzen verzweigen ausgiebig, sind niederliegend
und aufsteigend, mit linealen, gegenständigen, fleischigen, bis 4 cm
langen Blättern. Die Nebenblätter sind breit lanzettlich und
häutig. Die Kronblätter sind blassrosa bis lila, allmählich
zum Grund hin weiß und etwa so lang wie der Kelch. Es finden sich meist
10 Staubblätter und 3 Griffel. Die reifen Fruchtkapseln sind mit 612
mm etwa doppelt so lang wie der Kelch. Typisch ist der breite, weiße
Hautsaum der Samen, deutscher Name!
Abb. 1 Die 5-zähligen Blüten der Spergularia media in der unteren Salzwiese auf Langeoog nahe dem Hafen. Die dickfleischigen Sprosse gehen zum Gewöhnlichen Queller, Salicornia europaea L., 03.08.2010, 0 m, 53° 43' 52 N, 07° 30' 13 O | Abb. 2 Niederliegende Sprossachse der Spergularia media in den Weißdünen am Ostende auf Langeoog, 05.08.2013, 0 m, 53° 45' 26 N, 07° 35' 42 O |
Abb. 3 Lineale, fleischige Laubblätter der Spergularia media mit den papierartigen, breit lanzettlichen Nebenblättern in den Weißdünen, Langeoog, 05.08.2013, 0 m, 53° 45' 28 N, 07° 35' 28 O | Abb. 4 Aufsteigende Sprossachsen der Spergularia media im Schlick am Rand der Salzwiese bei Bensersiel, 05.08.2013, 0 m, 53° 40' 50 N, 07° 34' 30 O |
Abb. 5 Reife und unreife Fruchtkapseln von Spergularia media. Die reife Kapsel links ist doppelt so lang wie der Kelch, am Rand der Salzwiese bei Bensersiel, 05.08.2013, 0 m, 53° 40' 50 N, 07° 34' 30 O | Abb. 6 Blüte der Spergularia media mit den 10 Staubblättern, untere Salzwiese auf Langeoog nahe dem Hafen. 03.08.2010, 0 m, 53° 43' 50 N, 07° 30' 09 O |
Abb. 7 Massenbestand der Spergularia media in der Salzwiese auf Langeoog zusammen mit vereinzelten Sprossen des Gewöhnlichen Quellers, Salicornia europaea, 03.08.2010, 2 m, 53° 43' 27 N, 07° 29' 26 O | Abb. 8 Aufsteigende, reich verzweigte Sprosse der Spergularia media, Salzwiese auf Langeoog nahe dem Hafen. 03.08.2010, 2 m, 53° 43' 26 N, 07° 29' 26 O |
Der Gattungsname Spergularia (Pers.) J. Presl & C. Presl
(Schuppenmiere, Spärkling) wurde aufgrund der Neubestimmung von Arten
der Gattung Spergula L. (Spergel, Spark) etabliert. Die Schuppenmiere
unterscheidet sich von Spergula durch die gegenständigen
Blätter und die Zahl der Griffel. Spergula hat quirlständige
Blätter und 5 Griffel. Die Ableitung des Gattungsnamens Spergula
dürfte aus dem Altokzitanischen, einer altrömischen Sprache
Südfrankreichs stammen: "esparc", was wahrscheinlich der Spargel ist
und auf Ähnlichkeiten der linealisch-pfriemlichen Laubblätter und
dem Standort auf Sandböden beruhen kann. Das Epitheton media stammt
von lat. "medius" (= mittlerer), bezieht sich auf die taxonomische Stellung
einer Art zwischen zwei ähnlichen Arten.
Zur Unterscheidung gegenüber der sehr ähnlichen Spergularia
salina J. Presl & C. Presl, die im selben Habitat gedeiht, dienen
die Blüten, die meist nur (2)5(9) Staubblätter haben,
deren Kronblätter kürzer als der Kelch sind, die Kapsel nur wenig
länger als der Kelch und natürlich die Samen ohne den breiten
Hautsaum.
Spergularia media dürfte als halophiler Exot nicht einfach zu
kultivieren sein, auch wenn die Frosttoleranz für Mitteleuropa reicht.
Eventuell ist sie für experimentierfreudige Gärtner eine
Herausforderung.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Spergularia media.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/spergularia-media.html am Tg.Mo.Jahr.
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