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Thesium linophyllon L.
  synonym: Thesium linifolium Schrank
Mittleres Vermeinkraut, Mittleres Leinblatt, Santalaceae - Sandelgewächse
Sommerblüher, VI–VII, 10–30 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Das Mittlere Vermeinkraut tritt in Mitteleuropa selten bis zerstreut auf, mit Schwerpunkt in den kalkhaltigen Mittelgebirgen. Richtung Norden wird es sehr selten oder fehlt weiträumig. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt werden Trockenrasen auf Kalk besiedelt.

Die Pflanzen sind Halbparasiten, die bevorzugt auf Gräsern parasitieren, und bilden unterirdische Ausläufer durch die sie größere, lockerrasige Kolonien bilden können. Die Stängel sind aufrecht, verzweigt und haben terminal einen Blütenstand. Die Laubblätter sind gelblich grün, lineal-lanzettlich, 1–4 mm breit, in der Mitte am breitesten, oft relativ steif, mit deutlichem Mittelnerv. Die Blüten sind 4(–5)-zählig, weiß und jeweils mit 3 Hochblättern (1 Deckblatt und 2 kleinere Vorblätter).


Abb. 1 Linear-lanzettliche Laubblätter des Thesium linophyllon im Trockenrasen auf dem Strangenberg, Westhalten, Elsass, 21.06.2019, 383 m, 47° 57' 48 N, 07° 16' 12 O
Abb. 2 Früchte und 5-zählige Blüte des Thesium linophyllon im Trockenrasen auf dem Strangenberg, Westhalten, Elsass, 21.06.2019, 383 m, 47° 57' 48 N, 07° 16' 12 O
Abb. 3 Aufrechte Stängel des Thesium linophyllon mit Früchten. Trockenrasen auf dem Strangenberg, Westhalten, Elsass, 21.06.2019, 383 m, 47° 57' 48 N, 07° 16' 12 O
Abb. 4 Terminaler Fruchtstand des Thesium linophyllon im Trockenrasen auf dem Strangenberg, Westhalten, Elsass, 21.06.2019, 383 m, 47° 57' 48 N, 07° 16' 12 O


Der Gattungsname Thesium L. geht zurück auf Theseus, den mythologischen griechischen König von Athen, der auch als Arzt tätig war. Möglich, dass auf eine unbekannte Heilwirkung Bezug genomen wird oder es lediglich eine Ehrenbenennung ist. Das Epitheton linophyllon stammt von gr. "linon" (= Lein, Flachs) und gr. "phyllon" (= Blatt-), nach den ähnlichen Laubblättern des Leins, Linum L.

Das Mittlere Leinblatt ist eine Staude für den sonnigen Standort auf einem Wildblumenrasen.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Thesium linophyllon. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/thesium-linophyllon.html am Tg.Mo.Jahr.