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Viburnum opulus L.
Gewöhnlicher Schneeball, Viburnaceae - Schneeballgewächse
 auch: Caprifoliaceae - Geißblattgewächse
  Adoxaceae - Moschuskrautgewächse
Beginn Frühsommerblüher, V–VI, 1–4 m hoch, sommergrün, mehrjährig

Der Gewöhnliche Schneeball tritt in Mitteleuropa überwiegend verbreitet auf, im Nordwesten eher zerstreut. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch bis ostasiatisch; in Nordamerika ist die Art eingebürgert. Bevorzugt werden Auwälder, Waldsäume, Strauchgesellschaften und Hecken besiedelt.

Die Pflanzen sind sommergrün, mit aufrechten Ästen. Die Zweige sind kahl, selten flaumhaarig, stumpfkantig und graubraun. Die Laubblätter sind grün, 3–5-lappig, buchtig gezähnt, oberseits kahl und haben einen Blattstiel mit Drüsenhöckern. Die Blüten sind schneeweiß und stehen in Trugdolden. Typischerweise sind die Randblüten deutlich größer, strahlend, haben lediglich eine Schaufunktion und sind steril. Im Gartenbau wird die Sorte 'Roseum' angeboten, die ausschließlich sterile, gefüllte Blüten hat und einen kugeligen Gesamtblütenstand aufweist. Mit Ausnahme der 'Roseum' bilden sich zum Herbst hin kugelförmige, leuchtend rote Beerenfrüchte. Den Winter über verbleiben sie oft am Strauch (= Wintersteher).


Abb. 1 Fruchtstände eines Viburnum opulus, die den Winter überdauern, im Botanischen Garten Freiburg, 02.04.2013
Abb. 2 Beginnende Herbstfärbung der gelappten Blätter eines Viburnum opulus auf dem Tippelsberg, Bochum, 03.09.2017, 147 m, 51° 30' 29 N, 07° 13' 37 O
Abb. 3 Leuchtend rote Früchte eines Viburnum opulus auf dem Tippelsberg, Bochum, 03.09.2017, 147 m, 51° 30' 29 N, 07° 13' 37 O
Abb. 4 Orangefarbene Fruchtsorte Viburnum opulus 'Nanus' im Botanischen Garten Freiburg, 02.04.2013
Abb. 5 Drüsenhöcker am Blattstiel eines Viburnum opulus auf dem Tippelsberg, Bochum, 23.09.2017, 147 m, 51° 30' 29 N, 07° 13' 37 O
Abb. 6 Blütenstand des Viburnum opulus mit den größeren, strahlenden Randblüten. Im Wäldchen auf Langeoog, 11.06.2021, 8 m, 53° 44' 22 N, 07° 28' 49 O
Abb. 7 Blühender Strauch des Viburnum opulus in einem Waldrand an der Olper Höhe, Remscheid, 29.05.2019, 301 m, 51° 13' 03 N, 07° 15' 12 O
Abb. 8 Hier 3-lappiges, buchtiges gezähntes Laubblatt des Viburnum opulus. Wald an der Olper Höhe, Remscheid, 29.05.2019, 301 m, 51° 13' 03 N, 07° 15' 12 O
Abb. 9 Unreife Früchte eines Viburnum opulus. Ehemaliger Kalksteinbruch bei Gruiten, 28.05.2022, 152 m, 51° 13' 17 N, 07° 01' 57 OO

Nicht vollständig gesichert ist die Ableitung des Gattungsnamens Viburnum L., welcher schon vorlinnäisch gebraucht wurde und sich auf V. lantana L. bezog. Das Epitheton opulus existierte schon in der Antike, lat. "opulus" (= Feldahorn, Acer campestre L.), und wurde später auch auf den Gewöhnlichen Schneeball übertragen, da sich die gelappten Laubblätter beider Arten ähneln.

Viburnum opulus wird häufig in öffentlichen Pflanzungen, Gärten und Parks angebaut. Es gibt zahlreiche Sorten, von denen 'Roseum' wohl die bekannteste ist. Die Pflanzen bevorzugen einen Standort in Strauchrabatten oder als Solitär, halbschattig bis sonnig und mit nicht zu sehr verdichteten Böden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Viburnum opulus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/viburnum-opulus.html am Tg.Mo.Jahr.