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Vicia villosa Roth
Zottel-Wicke, Fabaceae - Hülsenfrüchtler,
Hülsenfruchtgewächse
Sommerblüher, VIIVIII, 30120 cm lang, sommergrün,
einjährig
Die Zottel-Wicke tritt in Mitteleuropa überwiegend zerstreut auf, verbreitet
im Nordosten, selten im Bergland. Seit dem 19. Jahrhundert ist sie in
Mitteleuropa eingebürgert. Das Verbreitungsgebiet ist
europäisch-westasiatisch. In Amerika und Ostasien ist sie ebenfalls
eingebürgert. Bevorzugt siedelt sie auf Äckern und
Ruderalstandorten entlang von Wegen.
Es sind einjährige, kletternde, lianenförmige, manchmal auch
niederliegende Pflanzen ohne unterirdische Ausläufer. Die Pflanzen sind
dicht, weich, mehr oder weniger abstehend behaart. Alle Laubblätter
sind 510-paarig gefiedert mit linealischen bis lanzettlichen, 13
cm langen und 37 mm breiten Fiederblättern und geteilter Ranke.
Der Blütenstand ist eine dichte, 1040-blütige,
achselständige Traube, typischerweise vor der Blüte deutlich zottelig.
Später bilden sich längliche, 24 cm lange Hülsen mit
28 mehr oder weniger kugeligen, etwa 3 mm großen Samen.
Abb. 1 Blütenstand der Vicia villosa in den Weinfeldern bei Achkarren, Kaiserstuhl, 29.05.2018, 271 m, 48° 04' 29 N, 07° 37' 33 O | Abb. 2 Abstehend behaarter Blütenstand der Vicia villosa, in einem Sandrasen des NSG Dulbaum bei Alsbach, Hessen, 28.05.2018, 95 m, 49° 44' 51 N, 08° 35' 25 O |
Abb. 3 Bestand der Vicia villosa in einem Sandrasen des NSG Dulbaum bei Alsbach, Hessen, 28.05.2018, 95 m, 49° 44' 51 N, 08° 35' 25 O | Abb. 4 Bunte Blütenstände der Vicia villosa, am Rande des NSG Dulbaum bei Alsbach, Hessen, 19.06.2019, 94 m, 49° 44' 55 N, 08° 35' 21 O |
Abb. 5 Laubblätter, geteilte Ranken und zottelige Blütenstände der Vicia villosa vor dem Aufblühen. Weinfelder bei Achkarren, Kaiserstuhl, 29.05.2018, 271 m, 48° 04' 29 N, 07° 37' 33 O | Abb. 6 Zotteliger Blütenstand der Vicia villosa vor dem Aufblühen, auf einem Magerrasen in Dresden-Gostritz, 03.06.2020, 191 m, 51° 00' 29 N, 13° 44' 41 O |
Abb. 7 Bestand der Vicia villosa auf einem Magerrasen in Dresden-Gostritz, 03.06.2020, 191 m, 51° 00' 29 N, 13° 44' 41 O | Abb. 8 Bestand der Vicia villosa in einem Halbtrockenrasen im NSG Siefersheimer Horn, Rheinland-Pfalz, 17.09.2021, 262 m, 49° 47' 35 N, 07° 56' 06 O |
Der Gattungsname Vicia
L. wurde schon vorlinnäisch für diese und weitere Gattungen
windender Pflanzen, nach der etymologischen Wurzel lat. "vincire" (= winden),
genutzt. Auch in anderen Sprachen existiert die selbe Wurzel: indogermanisch
"ueik", althochdeutsch "wikcha". Das Art-Epitheton villosa stammt
von lat. "villosus" (= zottelig, rauh), nach den weich behaarten
Pflanzenteilen.
Vicia villosa ist eine hübsche, einjährige Pflanze für
den naturnahen Garten an einem sonnigen Standort.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007:
Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und
Zierpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Vicia villosa.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/vicia-villosa.html am Tg.Mo.Jahr.
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