Empetrum nigrum L.
Schwarze Krähenbeere, Empetraceae - Krähenbeerengewächse
Beginn Erstfrühlingblüher, II–V, 15–40 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Die Schwarze Krähenbeere ist in Mitteleuropa relativ selten, tritt zerstreut auf, von der Küste bis ins Gebirge, und siedelt gerne auf bodensauren Standorten in den Küstendünen, Heiden oder Mooren. Es sind flache, mattenbildende, immergrüne Zwergsträucher mit kleinen, nadelförmigen Blättern, deren Rand umgerollt ist und unterseits einen länglichen Spalt bildet. Die Blüten stehen einzeln an den Sprossenden, sind unscheinbar, haben kleine rötliche Kronblätter und weit herausragende Staubblätter. Später bilden sich an den weiblichen Pflanzen schwarze, rundliche Beeren, die essbar sind und in den Kulturen des Nordens eine wichtige Nahrungsquelle waren und sind.











Normalerweise sind Schwarze Krähenbeeren zweihäusig, mit weiblichen und männlichen Pflanzen. Besonders in den Alpen gibt es Standorttypen, die einhäusig, zwittrig sind und von manchen Autoren als eigenständige Art Empetrum hermaphroditum Hagerup gesehen werden. Übergänge zur Schwarze Krähenbeere sind fließend und oft lassen sich beide Arten morphologisch nicht klar voneinander trennen.
Nicht vollständig gesichert ist die Ableitung des Gattungsnamens Empetrum L., welcher schon vorlinnäisch gebraucht wurde. Wahrscheinlich ist er griechischen Ursprungs, gr. "empetros" (= auf Felsen wachsend), von gr. "petra" (= Stein). Dieses Motiv dürfte womöglich auf die arzneiliche Nutzung gegen Steinleiden zurück führbar sein, da der Standort der Art kaum infrage kommt. Das Epitheton nigrum stammt von lat. "niger" (= schwarz, dunkelfarbig) und bezieht sich auf die schwarzen Steinfrüchte der Art.
Empetrum nigrum sind dekorative, immergrüne Bodendecker, die auf saurem Boden und an sonnigem Standort gedeihen. Auch der Arzneigarten oder als Pflanze fürs Alpinum kommt die Art infrage. Bei gustatorischem Motiv sollte man auf nordeuropäische Sorten zurück greifen, die größere Früchte haben. Dafür pflanzt man männliche und weibliche Exemplare oder greift auf die hermaphroditen Sorten zurück.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2017: Empetrum nigrum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/empetrum-nigrum.html am Tg.Mo.Jahr.