Ulex europaeus L.
Gewöhnlicher Stechginster, Gaspeldorn, Heckensame, Fabaceae - Hülsenfrüchtler
Frühlingblüher, V–VI, 60–120 cm hoch, sommergrün, mehrjährig
Der Gewöhnliche Stechginster tritt im Nordwesten Mitteleuropas zerstreut auf, ansonsten ist er selten oder fehlt ganz. Möglicherweise sind die Bestände im Nordwesten zumindest teilweise indigen und strahlen aus dem westlichen Europa aus. Das Verbreitunsggebiet umfasst das südwestliche Europa, er ist inzwischen aber auf fast allen Kontinenten eingebürgert. In Mitteleuropa tritt er zumeist synanthrop in Siedlungsnähe, Waldrändern und Ruderalflächen auf, im nordwestlichen Mitteleuropa in Dünen und Heidegesellschaften. Es sind aufrechte oder aufsteigende, sparrige, sommergrüne Sträucher mit graubrauner, rissiger Rinde und verdornenden Blattstielen, Nebenblättern und Kurztrieben. Junge Zweige, Kelche, Blütenstiele und Hülsen sind abstehend behaart. Die Blüten sind gelb, achselständig zu 1–3 an den Zweigenden und haben eine 1,5–2 cm lange Krone, deren Flügel länger als das Schiffchen sind. Die Kelche sind 2-lappig und gelblich.
In wärmeren Regionen kann die Art zu einem problematischen Neophyten werden, zumal die Pflanzen einerseits leicht entflammbar sind und andererseits einen hohen Deckungsgrad mit Verdrängung der Krautschicht aufweisen. Etablierte Bestände in Mitteleuropa ähneln prima vista niedrigen Exemplaren des Juniperus communis L. Die Unterscheidung vom ähnlichen, in Südwest-Europa im selben Habitat vorkommenden Ulex parviflorus Pourr., ist manchmal nicht einfach. Bei letzerem sind die Blüten etwa gleich lang wie der Kelch.
















Der Gattungsname Ulex L. wurde schon vorlinnäisch genutzt, lat. "ulex" (= rosmarinähnlicher Strauch), ohne dass Benennungsmotiv und etymologische Wurzel gesichert wären. Das Epitheton europaeus bezieht sich auf die Herkunft der Art.
Gewöhnliche Stechginster sind prächtige Frühlingblüher für bodensaure und sonnige Standorte im Garten. Die Winterhärte reicht bis Z 8. Manchmal sterben einzelne Zweige nach kälteren Wintern ab, dies ist in der Regel kein Problem. Verholzte Pflanzen, die stark zurückfrieren sterben manchmal ab. Nach der Blüte ist ein vorsichtiges Ausputzen der Pflanzen ratsam, um die Architektur zu erhalten.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer. und Kanarenflora. – Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Ulex europaeus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/ulex-europaeus.html am Tg.Mo.Jahr.