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Agave neomexicana Wooton & Standl.
synonym: Agave parryi ssp. neomexicana (Wooton &
Standl.) B. Ullrich
Mescalero-Agave, Agavaceae - Agavengewächse
auch: Asparagaceae
- Spargelgewächse
Vollfrühling-Sommerblüher, VVIII, 50140 cm im
Durchmesser, immergrün, mehrjährig
Die Mescalero-Agave stammt aus den USA (New Mexiko, Texas) und
möglicherweise auch Mexiko (Coahuila?), wo die Pflanzen in Felshabitaten,
der Prärie und Strauch-Wüsten in Höhen von 1.6002.100
m über NN wachsen. Es sind bewehrte Agaven ohne oder mit geringer
Stammbildung, die mehr oder weniger Ableger und Kolonien aus mehreren Rosetten
bilden. Die Rosetten sind eher flach halbkugelig, bis 45 cm hoch und 60 cm
im Durchmesser. Die Laubblätter sind steif, lanzettlich, spitz zulaufend,
unterseits abgerundet, oberseits konkav, 2045 cm lang, 512 cm
breit, grau-grün bis hellgrün, selten gelblich; mit zahlreichen
starren oder gebogenen, randständigen, dunkel braunen bis grauen
Zähnen, bis 7 mm lang, im Abstand von 13 cm. Die Blattspitze ist
steif, gerade, dunkel braun, 2,44 cm lang und oberseits abgeflacht
mit einer breiten flachen Rinne. Der Blütenstand ist aufsteigend bis
aufrecht, 34 m hoch, rispenförmig und besteht aus 1017
Teilblütenständen ohne Bulbillen in der oberen Hälfte des
Blütenstandes. Die Einzelblüten sind 5567 mm lang, mit gelben
Perigonblättern, die in der Anthese rot bis orangefarben sind. Die
äußeren Perigonblätter haben rötliche Spitzen, sind
zu einer 1214 mm langen Röhre verwachsen und weisen 1520
mm lange, gleiche Lappen auf. Später bilden sich längliche, bis
3,5 cm lange Kapselfrüchte. Siehe auch Gattung
Agave L.
Manche Autoren sehen die Art als infraspezifisches Taxon der
Agave parryi Engelm.:
- ssp. neomexicana: flache halbkugelige Rosetten, Blütenstand
bis 4,5 m Höhe, Perigonröhre 1214 mm, Perigonlappen 34
mm breit, Fruchtkapseln 2,53,5 cm lang.
- ssp. parryi: halbkugelige Rosetten, Blütenstand bis
6 m Höhe, Perigonröhre 612 mm, Perigonlappen 47 mm
breit, Fruchtkapseln 3,55 cm lang.
Die Ureinwohner nutzten besonders die Agave neomexicana als
Nahrungsquelle, was wohl mit eine Ursache des begrenzten Verbreitungsareals
ist. Besonders die Mescalero Apachen nutzten die Art intensiv.
Abb. 1 Schön gewachsene Rosette einer Agave neomexicana in einem Privatgarten in Bad Deutsch Altenburg, Niederösterreich, 02.04.2017 | Abb. 2 Etwa 230 cm hoher Blütenstand einer durchgehend ungeschützten Agave neomexicana in einem Privatgarten in Zülpich, 26.07.2020 |
Abb. 3 Blütenstandsstiel einer Agave neomexicana mit vertrockneten Hochblättern, die in einer stechenden Spitze auslaufen, Privatgarten in Zülpich, 26.07.2020 | Abb. 4 Pflanze einer Agave neomexicana mit Rhizomableger in einem Privatgarten in Eppan, Südtirol, 29.10.2019 |
Abb. 5 In der Anthese rot bis orangefarbene Perigonblätter von Agave neomexicana in einem Privatgarten in Zülpich, 26.07.2020 | Abb. 6 Rosette einer Agave neomexicana in einem Privatgarten in Bad Deutsch Altenburg, Niederösterreich, 02.04.2017 |
Abb. 7 Staubfäden mit Ankern an den Blüten von Agave neomexicana in einem Privatgarten in Zülpich, 26.07.2020 | Abb. 8 Staubfäden mit Ankern an den Blüten von Agave neomexicana in einem Privatgarten in Zülpich, 26.07.2020 |
Abb. 9 Kräftige Rosette einer Agave neomexicana in einem Privatgarten in Eppan, Südtirol, 29.10.2019 | Abb. 10 Teilblütenstände einer Agave neomexicana in einem Privatgarten in Zülpich, 26.07.2020 |
Abb. 11 Etwa 250 cm hoher Fruchtstand einer Agave neomexicana in einem Privatgarten in Zülpich, 06.12.2020 | Abb. 12 Kapselfrüchte der Agave neomexicana nach dem Winter, in einem Privatgarten, 05.03.2021 |
Der Gattungsname Agave L. leitet sich ab von gr. "agauos" (= edel,
prachtvoll) und beschreibt den Habitus der Pflanzen, besonders wegen der
zu Linnés Zeit häufig in Europa kultivierten
A. americana L.,
die ja zu den größeren der Gattung gehört. Das Epitheton
neomexicana bezieht sich auf den Standort im Bundesstaat New Mexico.
Agave neomexicana ist eine attraktive, grau-grüne Agave, die
meist nur zurückhaltend Ableger bildet. Die Frosttoleranz dürfte
bis 17 °C reichen, jedoch reagiert sie empfindlich auf
winterliche Feuchtigkeit und neigt dann zum Pilzbefall. Im
mitteleuropäischen Freiland sollte auf jeden Fall ein gut drainierter
Standort, geschützt vor Niederschlägen und mit hoher
Jahreswärmesumme ausgewählt werden. Alternativ ist es eine sehr
dekorative Kübelpflanze, die problemlos im kalten Gewächshaus
überwintert werden kann.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Thiede, J. 2001: Agavaceae. In: Eggli., U: Illustrated Handbook of
Succulent Plants: Monocotyledons. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg,
New York, 5101.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Agave neomexicana.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/agave-neomexicana.html am Tg.Mo.Jahr.
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