Agave parryi Engelm.
synonym: Agave chihuahuana Trel.
Agave patonii Trel.
einschließlich: Agave huachucensis Baker
Parrys Agave, Agavaceae - Agavengewächse
auch: Asparagaceae - Spargelgewächse
Frühling-Sommerblüher, IV–VIII, 20–75 cm im Durchmesser, immergrün, mehrjährig
Parrys Agave stammt in einem Gebiet zwischen Zentral-Arizona, New Mexiko bis in die mexikanischen Staaten Chihuahua und Durango vor. Bevorzgut siedelt sie dort in Strauchgesellschaften, lichten Eichen-Kiefernwäldern, Fels- und Grasfluren auf 460–2.400 m über Meereshöhe. Besonders in Arizona ist sie neben Agave americana L. die am häufigsten in Gärten angebaute Art. Die Blätter sind hellgrau bis blau-grün mit einer scharfen Spitze und zahlreichen rot-braunen Zähnen. Der Blütenstand steht suprafoliar (über den Blättern) und wir 3,4–6 m hoch. Es wurden mehrere Unterarten beschrieben, die allerdings nicht von allen Autoren anerkannt werden:
Agave parryi var. couesii (Engelm. ex Trel.) Hearney & Peebles aus Zentral-Arizona, aus offenem Grasland und Eichen-Kiefernwäldern in Höhen von 1.100–2.100 m. Es sind Pflanzen die kleiner bleiben als die Art und im Bereich der nordwestlichen Verbreitungsgrenze wachsen.
Agave parryi var. huachucensis (Baker) Little stammt aus Süd-Arizona bis nach Chihuahua, Mexiko. Dert wächst sie auf offenen Hängen in Eichen- und Kiefernwälder, 1.550–2.150 m, eine Hochland-Variante. Es ist die größte Unterart mit Rosetten bis 85 cm Durchmesser und wurde auch als eigenständige Art A. huachucensis Baker beschrieben.
Agave parryi ssp. neomexicana (Wooton & Standl.) B. Ullrich siehe A. neomexicana Wooton & Standl.
Agave parryi var. parryi deckt das allergrößte Verbreitungsgebiet der Art ab und wächst in unterschiedlichen Biotopen wie offenem Felsengelände, Grasland, Eichengehölzen, Kiefernwäldern und dem Chaparral.
Agave parryi var. truncata Gentry kommt aus einer kleinen Regionen an der Grenze der mexikanischen Staaten Durango und Zacatecas auf 2.450 m vor. Es ist eine ausgesprochen kleine Variante mit sehr kleinen Blättern, bis maximal 15 cm lang.
Siehe auch Gattung Agave L.
















Der Gattungsname Agave L. leitet sich ab von gr. "agauos" (= edel, prachtvoll) und beschreibt den Habitus der Pflanzen, besonders wegen der zu Linnés Zeit häufig in Europa kultivierten A. americana L., die ja zu den größeren der Gattung gehört. Das Epitheton parryi wurde zu Ehren von Charles Christopher Parry (1823–1890) etabliert, einem britisch-amerikanischen Botaniker und Chirurgen, der extensiv Pflanzen im Südwesten der USA und Mexiko sammelte und auch einige Arten etablierte, beispielsweise Picea engelmannii Parryi ex Engelm.
Agave parryi ist eine sehr attraktive Agave, die wegen der silbrigen, hellen Farbe der Blätter und der ausgesprochen guten Frosttoleranz in Nordamerika häufig kultiviert wird. Für den Anbau im mitteleuropäischen Exotengarten bietet sich ein sonniger, heißer und trockener Standort an. Besonders in den Wärmelagen der Weinbaugebiete, des südlichen Rheinlands und Südost-Mitteleuropas dürfte ein Anbau an günstigen Stellen erfolgversprechend sein. Ungünstige Lagen sind zu meiden, da die Pflanzen sonst mehr oder weniger langsam absterben. Winterliches trockenes Abdecken ist sicherlich nicht verkehrt. Bietet ein Garten keine optimalen Bedingungen, kann man die Pflanzen im Topf absenken und den Winter über trocken, kühl und auch dunkel in das Gewächshaus, das ungeheizte Treppenhaus oder die Garage stellen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Irish, G. & Irish, M. 2000: Agaves, Yuccas, an Related Plants. A Gardener's Guide. – Timber Press, Portland, Oregon, 312 S.
Thiede, J. 2001: Agavaceae. In: Eggli., U: Illustrated Handbook of Succulent Plants: Monocotyledons. – Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, 5–101.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2023: Agave parryi. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/agave-parryi.html am Tg.Mo.Jahr.