Anemone hepatica L.
Synonym Hepatica nobilis (L.) Schreb.
Hepatica triloba Gilib.
Leberblümchen, Ranunculaceae - Hahnenfußgewächse
Vorfrühlingblüher, II–V, 5–15 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Das Leberblümchen tritt in der Mitte und im Osten von Mitteleuropa verbreitet bis zerstreut auf. Im Westen ist es selten oder fehlt ganz, weil es kontinentales Klima bevorzugt. Im Norden sind die Bestände rückläufig. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch bis ostasiatisch. Buchenwälder mit Mull oder Trockenhang-Kalk-Buchenwälder, sowie zwergstrauchreiche Tannen-Fichtenwälder auf Kalk sind typische Standorte des Leberblümchens. Die Pflanzen sind immergrün mit grünen, leberförmigen Laubblättern, die unterseits deutlich behaart, dezent rötlich und meist in drei stumpfe Lappen geteilt sind. Die Blüte ist 2–3,5 cm im Durchmesser und besteht aus einem 5–10-teiligen Perigon (Perigon deshalb, weil sich Kelch- und Kronblätter nicht unterscheiden lassen) in verschiedenen Blau-Tönen. Selten gibt es weiße oder gar bunte Perigone. Die 3 (manchmal 4, selten 5) grünen Blätter unterhalb der Blüte sind keine Kelchblätter, sondern fast direkt unterhalb der Blüte sitzende, außen behaarte Hochblätter.















Die Abgrenzung der Anemone hepatica von den anderen Arten der Gattung ist einfach, da sie die einzige mit blau-farbenen Blüten und ungeteilten Blättern ist.
Der Gattungsname Anemone L. leitet sich von gr. "anemos" (= Wind) ab. Das Art-Epitheton hepatica ist die weibliche Form von gr. "hepatikos" (= Leber), eine Referenz auf die im Umriss 3-lappigen, leberähnlichen Blätter.
Anemone hepatica ist eine hübsche, immergrüne Pflanze für die Unterpflanzung von Gehölzen, Hecken oder schattige bis halbschattige Lagen. Ein neutraler bis leicht alkalischer Boden ist ideal. Etwas Mulch oder Altlaub schaden nicht. Als zeitiger Frühlingblüher ist A. hepatica eigentlich unabdingbar auch für den Exotengarten. Es gibt etliche Ökotypen und Zuchtsorten mit verschieden-formigen Blättern, Blühfarben, gefüllten Perigonen oder besonderen Wuchseigenschaften, da die Art in kontinental gemäßigten Klimazonen über fast die gesamte Nordhemisphäre verbreitet ist und sich somit zahlreiche Standorttypen entwickeln konnten.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Anemone hepatica. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/anemone-hepatica.html am Tg.Mo.Jahr.