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Hypericum perforatum L.
  synoym: Hypericum nachitschevanicum Grossh.
Tüpfel-Hartheu, Tüpfel-Johanniskraut, Hypericaceae - Hartheugewächse
Sommerblüher, VI–VIII, 15–80 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Das Tüpfel-Hartheu ist in Mitteleuropa überall gemein. Sein Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. Es siedelt bevorzugt auf Rasen, in Heiden, Strauchgesellschaften, an Waldrändern und Ruderalstandorten wie Wegrändern oder Böschungen.

Es sind aufrecht wachsende Kräuter mit durchgehend 2-kantigen, kahlen und markigen Stängeln. Die Laubblätter sind bis 3 cm lang, kahl, oval eiförmig bis fast linealisch und dicht durchscheinend punktiert von den Öldrüsen. Der Blütenstand ist breit ausladend mit zahlreichend gelben Blüten. Die Kronblätter sind bis 1,5 cm lang, mit unterseits schwarzen Strichen und wenigen schwarzen Punkten oder fast ohne Punkte und Streifen, lediglich am Rand mit Punkten. Die Kelchblätter sind grün, lanzettlich, sehr spitz und bis 0,5 cm lang. Später bilden sich vielsamige Kapseln.

Die Art ist sehr formenreich und es existiert ein strammes Potpourri an infragenerischen Taxa, insbesondere auch, weil Hypericum perforatum gerne hybridisiert.


Abb. 1 Blütenknospe von Hypericum perforatum mit schwarzen Streifen und Punkten auf dem Kronblatt. Halbtrockenrasen am Hängeberg, Brilon, Sauerland, 16.07.2016, 498 m, 51° 22' 28 N, 08° 35' 42 O
Abb. 2 Blüten von Hypericum perforatum an einem Waldrand auf Langeoog, 25.07.2010, 1 m, 53° 43' 59 N, 07° 28' 57 O
Abb. 3 Blüten von Hypericum perforatum, Wiese an der Lausward am Rhein, Düsseldorf, 24.07.2009, 33 m, 51° 13' 17 N 06° 43' 36 O
Abb. 4 Pflanze des Hypericum perforatum in einem Sanddorngebüsch auf Langeoog, 25.07.2010, 5 m, 53° 45' 16 N, 07° 30' 57 O
Abb. 5 Blüten von Hypericum perforatum, auf einem Halbtrockenrasen am Hängeberg, Brilon, Sauerland, 16.07.2016, 498 m, 51° 22' 28 N, 08° 35' 42 O
Abb. 6 Kronblätter von Hypericum perforatum mit wenigen und vorwiegend randständigen Punkten. Trockenrasen am Bollenberg, Elsass, Frankreich, 30.05.2018, 273 m, 47° 56' 22 N, 07° 15' 34 O
Abb. 7 Hypericum perforatum bevorzugt warme und trockene Standort wie hier auf einem Trockenrasen am Bollenberg, Elsass, Frankreich, 30.05.2018, 273 m, 47° 56' 22 N, 07° 15' 34 O
Abb. 8 Blüten des Hypericum perforatum an einem trockenen Waldsaum am Katharinenpfad nahe dem Katharinenberg, Kaiserstuhl, 22.06.2019, 455 m, 48° 06' 37 N, 07° 42' 03 O
Abb. 9 Fruchtstand des Hypericum perforatum im Trockenrasen am Bollenberg, Elsass, Frankreich, 20.08.2021, 307 m, 47° 56' 36 N, 07° 15' 35 O
Abb. 10 Noch unreife Fruchtkapseln von Hypericum perforatum im Trockenrasen am Bollenberg, Elsass, Frankreich, 20.08.2021, 308 m, 47° 56' 34 N, 07° 15' 36O


Der Gattungsname Hypericum L. stammt von gr. "hypereikon" (= Johanniskraut, eine Pflanzensippe mit heidekrautähnlichen Blättern), wobei das genaue Benennungsmotiv nicht eindeutig ist. Nach den Morphenen gr. "hypo" (= unter) und gr. "ereike" (= Heidekraut) scheint eine pflanzensoziologische Interpretation als die wahrscheinlichste: Unter Heide lebend, was auch dem Habitat der Art entspräche. Das Art-Epitheton perforatum bedeutet lat. "perforatus" (= durchlöchert), nach den durchscheinend punktierten Laubblättern.

Als Gartenpflanze wird Hypericum perforatum schon lange im Kräutergarten angebaut und findet auch im naturnahen Garten einen Platz. Für die exotische Pflanzung sind es hübsche Sommerblüher, die sich gut mit architektonisch anspruchsvollen Pflanzen ergänzen.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Hypericum perforatum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/hypericum-perforatum.html am Tg.Mo.Jahr.