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Lomatia fraseri R. Br.
Frasers Lomatie, Proteaceae - Proteagewächse
Südsommerblüher, XI–II, 0,5–11 m hoch, immergrün, mehrjährig

Frasers Lomatie stammt aus dem Osten Australiens, wo die Pflanzen in den Bergen von New South Walse und Victoria in lichten Wäldern, entlang von Wasserläufen oder Strauchgesellschaften der Mittelgebirge wachsen. Es sind immergrüne Sträucher oder kleine Bäume bis 11 m Höhe - wobei die Wuchshöhe deutlich vom Standort abhängig ist, beispielsweise.finden sich den montanen Heidegesellschaften Pflanzen bis kaum 60 cm Höhe, während sie an geschützten Waldrändern durchaus bis 11 m Höhe erreichen können. Meist wachsen die Pflanzen aufrecht oder leicht überhängend mit wenig verzweigten Sprossachsen. Die Laubblätter sind elliptisch oder lanzettlich, manchmal einfach, manchmal fiederteilig, meist mit oder seltener ohne Zähnchen, gelegentlich gelappt, bis 18 cm lang und 5 cm breit. An einer Pflanze können sich verschiedene Formen der Laubblätter gleichzeitig befinden. Die Oberseite der Laubblätter ist glatt, grün und die Unterseite gelblich-grün, seidig. Die Blütenstände erscheinen im Südsommer als 12 cm lange, terminale oder axilläre Trauben oder Rispen mit weißen oder cremefarbenen Einzelblüten, die intensiv duften und jenen der Gattung Grevilla R. Br. ex Knight entfernt ähnlich sehen. Später bilden sich 15–30 mm lange Balgfrüchte mit zahlreichen geflügelten Samen, ähnlich dem Chilenischen Feuerbusch, Embothrium coccineum J. R. Forst. & G. Forst.

Es ist bekannt, dass Lomatia fraseri am Naturstandort häufig Hybriden mit L. myricoides Domin und einigen anderen Spezies bildet, die sich mit eigenen Merkmalen präsentieren und manchmal schwierig zu unterscheiden sind. Lomatia fraseri regeneriert nach Buschfeuern zuverlässig aus dem Lignotuber. Siehe auch Gattung Lomatia R. Br.


Abb. 1 Kleiner Strauch der Lomatia fraseri mit den gezähnten und unregelmäßig gelappten Laubblättern, Privatgarten, 15.06.2002
Abb. 2 Blühende Pflanze der Sikkim-Cautleya, Cautleya spicata (Sm.) Baker, zusammen mit Lomatia fraseri, Privatgarten, 20.09.2004
Abb. 3 Blühende Pflanze der Cautleya spicata zusammen mit Lomatia fraseri, Privatgarten, 20.09.2004


Der Gattungsname Lomatia R. Br. wird abgeleitet von gr. "lomation" (= kleiner Saum, Bordüre) nach den rundherum geflügelten Samen. Das Art-Epitheton fraseri wurde zu Ehren des Sammlers der Art, Charles Fraser (1788–1831), einem australischen Botaniker, etabliert.

Frasers Lomatie ist als Proteagewächs sicherlich an der Grenze der Winterhärte in Mitteleuropa. Bisher gibt es nur sehr wenige Erfahrungen mit einem Anbau im Freiland. Einzelberichte bis Z 8 sind mittelfristig < 20 Jahre Erfolg versprechend. In Z 7b sind Pflanzen bei etwa –18 °C erfroren. Ebenso können wiederkehrende Kaltwinter zum Absterben führen.

Ideal ist ein saurer, nicht staunasser, auch mullreicher Boden. Wahrscheinlich ist Halbschatten bis lichter Schatten zu bevorzugen, auch wenn es hier noch nicht ausreichend Erfahrungen gibt. Jedenfalls dürfte ein Vermeiden von Wintersonne Trockenschäden durch Frost verhindern. In kalten Wintern oder Gärten außerhalb der wintermilden Regionen ist sicherlich Schutz ratsam, hier käme eine Reisigauflage oder das Umwickeln der unteren Strauchpartien in Frage. Auch dies ist sicherlich noch ein breites Experimentierfeld.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2017: Lomatia fraseri. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/lomatia-fraseri.html am Tg.Mo.Jahr.