Maianthemum bifolium (L.) F. W. Schmidt
Zweiblättriges Schattenblümchen, Convallariaceae - Maiglöckchengewächse
oder: Asparagaceae - Spargelgewächse
Ruscaceae - Mäusedorngewächse
Vollfrühlingblüher, V–VII, 5–20 cm hoch, sommergrün, mehrjährig
Das Zweiblättrige Schattenblümchen tritt in Mitteleuropa verbreitet bis gemein auf, in den mitteldeutschen Trockengebirgen und der Oberrheinebene jedoch zerstreut. Das Verbreitungsgebiet ist eurasisch. Bevorzugt siedeln die Pflanzen in Mischwäldern und zwergstrauchreichen Nadelholzwäldern. Die Art bildet unterirdische Ausläufer und mithin größere, zusammenhängende Kolonien. Meist besitzt jeder blühende Stängel 2(–3) parallelnervige, tief herz-eiförmige Laubblätter. Nicht blühende Stängel haben meist nur 1 Blatt. Der Blütenstand ist eine aufrechte Traube mit 4-zähligen, weißen Blüten. Zum Herbst bilden sich zuerst grüne, rötlich gefleckte, später zur Reife dann vollständig rote Beeren.
Die Abgrenzung des Maianthemum bifolium vom Gewöhnlichen Maiglöckchen, Convallaria majalis L., ist vor der Blüte recht schwierig - Maianthemum bifolium wurde früher auch zur Gattung Convallaria L. gezählt. Beim M. bifolium sind die Blätter herzförmig, während sie bei C. majalis breit lanzettlich sind. In der Blüte sind beide kaum mehr zu verwechseln, da die Staubfäden des M. bifolium deutlich über den Blüte hinaus ragen.











Der Gattungsname Maianthemum F. H. Wigg. setzt sich zusammen aus lat. "Maius" (= Mai) und gr. "anthemon" (= Blüte) als lateinisch-griechisches Lehnwort von Maiblume (= Maiglöckchen), unter dessen Gattung das Zweiblättrige Schattenblümchen früher eingeordnet wurde.
Für den Garten ist Maianthemum bifolium sicherlich eine interessante Pflanze, da es schwierige Stellen unter dichtem Bewuchs oder mit Wurzeldruck besiedeln kann. Als sommerlicher Bodendecker mit Frühlingsblüte und Herbstbeeren bietet es sich geradezu an. Der Boden sollte leicht feucht und am besten frisch sein. Es gibt rötlich blühende Sorten und solche mit gefüllten Blüten.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Maianthemum bifolium. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/maianthemum-bifolium.html am Tg.Mo.Jahr.