Startseite
Malva sylvestris
L.
einschließlich: Malva mauritiana L.
Wilde Malve, Große Käsepappel, Rosspappel, Malvaceae -
Malvengewächse
Sommerblüher, VX, 50100 cm, (halb-)immergrün,
(zwei-)mehrjährig, kurzlebig
Die Wilde Malve ist ein ausgiebiger Sommerblüher, der ursprünglich
aus dem Mittelmeergebiet stammt und hier schon seit dem Mittelalter
eingebürgert ist (Archäophyt). In Mitteleuropa tritt die Wilde
Malve zerstreut bis verbreitet auf. Das Verbreitungsgebiet ist
europäisch-westasiatisch. In Australien, Nordamerika und dem östlichen
Asien ist die Art eingebürgert. Bevorzugt siedeln die Pflanzen an
xerothermen, ruderalen Standorten entlang von Wegen, auf Böschungen,
Schuttplätzen, Weinbergen oder in Siedlungsnähe. Die Stängel
wachsen aufrecht oder niederliegend, sind mehr oder weniger dicht behaat.
Die Laubblätter haben behaarte Blattstiele, sind im oberen
Stängelbereich 37-teilig gelappt, etwa bis zur Hälfte geteilt.
Die Blüten stehen zu 26 in den Blattachseln, sind purpurfarben
mit dunklen Längsstreifen, 1530 mm lang und 34 mal so lang
wie der Kelch. Die Kelch ist sternhaarig und die 3 Außenkelchblätter
sind länglich eiförmig.
Manche Autoren unterscheiden eine var. mauritiana (L.) Boiss., die
deutlich dunklere Kronblätter hat, wenig behaarte bis kahle Stängel
und eiförmige Außenkelchblätter. Diese Varietät tritt
in Mitteleuropa seltener als die Art auf und findet sich meist unbeständig,
aus Ansaaten und selten spontan an thermophilen Ruderalstandorten.
Abb. 1 Blüte mit dunklen Längsstreifen bei Malva sylvestris, am Ufer des Rheins bei Düsseldorf-Volmerswerth, 09.08.2009, 31 m, 51° 11' 02 N, 06° 45' 40 O | Abb. 2 Blüten der Malva sylvestris am Ufer des Rheins bei Düsseldorf-Volmerswerth, 09.08.2009, 31 m, 51° 11' 02 N, 06° 45' 40 O |
Abb. 3 Pflanze der Malva sylvestris var. mauritiana, wahrscheinlich aus einer Saatmischung, an einem Wegesrand in Boskoop, Niederlande, 30.05.2020 | Abb. 4 Laubblätter und Blüten der Malva sylvestris auf einer gestörten Rasenfläche bei Supetar, Brac, Kroatien, 18.10.2012, 31 m, 43° 22' 49 N, 16° 33' 37 O |
Abb. 5 Blüte und behaarte Stängel von Malva sylvestris auf einer gestörten Rasenfläche bei Supetar, Brac, Kroatien, 18.10.2012, 31 m, 43° 22' 49 N, 16° 33' 37 O | Abb. 6 Massenbestand der Malva sylvestris auf einer gestörten Fläche der Via Cesare Baronio, Rom, Italien, 18.04.2017 |
Abb. 7 Laubblätter und Blüten der Malva sylvestris an einem Wegesrand im Weinbaugebiet des Badberg, Kaiserstuhl, 11.09.2015, 381 m, 48° 05' 56 N, 07° 41' 18 O | Abb. 8 Pflanze der Malva sylvestris mit Übergängen zur var. mauritiana in den Weinbergen der Landskrone bei Heppingen im Ahrtal, 29.10.2016, 127 m, 50° 32' 57 N 07° 10' 12 O |
Abb. 9 Frucht der Malva sylvestris in den Weinbergen der Landskrone bei Heppingen im Ahrtal, 29.10.2016, 127 m, 50° 32' 57 N 07° 10' 12 O | Abb. 10 Stängel und doppelte Kelche der Malva sylvestris var. mauritiana in den Weinbergen der Landskrone bei Heppingen im Ahrtal, 29.10.2016, 127 m, 50° 32' 57 N 07° 10' 12 O |
Abb. 11 Blüte und kahler Stängel der Malva sylvestris var. mauritiana in den Weinfeldern bei Achkarren, Kaiserstuhl, 29.05.2018, 271 m, 48° 04' 29 N, 07° 37' 32 O | Abb. 12 Blühende Pflanze der Malva sylvestris var. mauritiana in den Weinfeldern bei Achkarren, Kaiserstuhl, 29.05.2018, 271 m, 48° 04' 29 N, 07° 37' 32 O |
Der Gattungsname Malva L. stammt von gr. "malache" (= Malve) und bezog
sich auf die als Wildgemüse genutzte Art
M. neglecta Wallr., die Weg-Malve.
Das Benennungsmotiv bleibt unklar. Das Epitheton sylvestris stammt
von lat. "silvestris" (= Wald, im Wald lebend, auch: wild lebend), nach dem
häufigen Auftreten der Art entlang von Waldrändern oder auf
gestörten Flächen.
Als Gartenpflanze eignet sich Malva sylvestris sehr gut. Eine lange
Blütezeit und die dekorative Blüte versprechen eine Bereicherung
des Gartens. Es gibt zahlreiche Kultursorten mit unterschiedlichen
Blütenfarben, wobei besonders die var. mauritiana sehr hübsch
ist.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Malva sylvestris.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/malva-sylvestris.html am Tg.Mo.Jahr.
© Tropengarten
info@tropengarten.de