Malva sylvestris L.
einschließlich: Malva mauritiana L.
Wilde Malve, Große Käsepappel, Rosspappel, Malvaceae - Malvengewächse
Sommerblüher, V–X, 50–100 cm, (halb-)immergrün, (zwei-)mehrjährig, kurzlebig
Die Wilde Malve ist ein ausgiebiger Sommerblüher, der ursprünglich aus dem mediterranen Raum stammt und in Mitteleuropa schon seit dem Mittelalter eingebürgert ist (Archäophyt). In Mitteleuropa tritt sie zerstreut bis verbreitet auf. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. In Australien, Nordamerika und dem östlichen Asien ist die Art eingebürgert. Bevorzugt siedeln die Pflanzen an xerothermen, ruderalen Standorten entlang von Wegen, auf Böschungen, Schuttplätzen, Weinbergen oder in Siedlungsnähe.
Die Stängel wachsen aufrecht oder niederliegend, sind mehr oder weniger dicht behaart. Die Laubblätter haben behaarte Blattstiele, sind im oberen Stängelbereich 3–7-teilig gelappt, etwa bis zur Hälfte geteilt. Die Blüten stehen zu 2–6 in den Blattachseln, sind purpurfarben mit dunklen Längsstreifen, 15–30 mm lang und 3–4 mal so lang wie der Kelch. Die Kelch ist sternhaarig und die 3 Außenkelchblätter sind länglich eiförmig.
Manche Autoren trennen eine var. mauritiana (L.) Boiss. ab, die deutlich dunklere Kronblätter hat, wenig behaarte bis kahle Stängel und eiförmige Außenkelchblätter. Diese Varietät tritt in Mitteleuropa seltener als die Art auf und findet sich meist unbeständig, aus Ansaaten und selten spontan an thermophilen Ruderalstandorten.













Der Gattungsname Malva L. stammt von gr. "malache" (= Malve) und bezog sich auf die als Wildgemüse genutzte Art M. neglecta Wallr., die Weg-Malve. Das Benennungsmotiv bleibt unklar. Das Epitheton sylvestris stammt von lat. "silvestris" (= Wald, im Wald lebend, auch: wild lebend), nach dem häufigen Auftreten der Art entlang von Waldrändern oder auf gestörten Flächen.
Als Gartenpflanze eignet sich Malva sylvestris sehr gut. Eine lange Blütezeit und die dekorative Blüte versprechen eine Bereicherung des Gartens. Es gibt zahlreiche Kultursorten mit unterschiedlichen Blütenfarben, wobei besonders die var. mauritiana sehr hübsch ist.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Malva sylvestris. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/malva-sylvestris.html am Tg.Mo.Jahr.