Phytolacca esculenta Van Houtte
synonym: Phytolacca acinosa Roxb.
Phytolacca latbenia (Moq.) H. Walter
Phytolacca pekinensis Hance
Asiatische Kermesbeere, Phytolaccaceae - Kermesbeerengewächse
Sommerblüher, VII–IX, 100–200 cm hoch, sommergrün, ein-, mehrjährig
Die Asiatische Kermesbeere stammt aus dem ostasiatischen Raum von Indien bis Vietnam und China. Sie kommt dort in den Mittelgebirgen oder in Tälern der Hochgebirge auf Höhen von 500–3.400 m über NN vor. Bevorzugt siedelt sie in der Strauchschicht von Wäldern, an Wald- und Straßenrändern, auf Ackerland oder in Gärten. In Mitteleuropa ist die Art seit dem 19. Jahrhundert eingebürgert und siedelt an Ruderalstandorten, in Weinbergen, Strauchsäumen, Parks und Gärten.
Die Pflanzen bilden eine Pfahlwurzel mit fleischigem, dickem Rhizom. Die Stängel sind aufrecht, kahl, verzweigt, fleischig, grün oder purpurrot. Die Laubblätter haben einen bis 3 cm langen Stiel, sind eiförmig-elliptisch bis fast rundlich, 10–40 cm lang, bis 15 cm breit und kahl. Die Blütenstände sind mehr oder weniger aufrechte Trauben, dichtblütig, anfangs weiß oder gelblich-grün mit 1–4 cm langem Blütenstandsstiel. Die Einzelblüten sind einhäusig, bis 8 mm im Durchmesser, mit 5 Perigonblättern und einem bis 1 cm langen Blütenstiel. Nach der Anthese sind die Perigonblätter zurück geschlagen. Es finden sich 8(–9) Staubblätter, die genauso lang wie die Perigonblätter sind. Später bilden sich Sammelfrüchte aus den 8 Fruchtknoten, die deutlich gefurcht sind, etwa 7 mm im Durchmesser, erst grün, dann rotviolett und bei Reife schwarz. Die Samen sind nierenförmig, bis 3 mm lang und weich.
In Asien wird die Art als Gemüse- und Medizinalpflanze genutzt.





Der Gattungsname Phytolacca L. leitet sich ab von gr. "phyton" (= Gewächs, Pflanze) und lat. "lacca" (= Lack), nach den glänzenden Beeren der P. americana L., deren schwarzpurpurner Farbstoff zum Färben genutzt wurde. Das Epitheton esculenta stammt von lat. "esculentus" (= essbar), nach der Nutzung als Gemüsepflanze.
Die Asiatische Kermesbeere ist ein "tropischer" Sommerblüher mit prächtigen Fruchtständen, der sich hervorragend für das Dschungeldesign eignet. Ideal ist ein halbschattiger bis sonniger Platz in Kombination mit anderen Großblattstauden wie Musa basjoo Siebold & Zucc. ex Linuma, Petasites japonicus (Siebold & Zucc.) Maxim. oder Canna indica L. (= Canna lumbautum nom. inv.).
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Phytolacca esculenta. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/phytolacca-esculenta.html am Tg.Mo.Jahr.