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Eryngium campestre L.
Feld-Mannstreu, Apiaceae (= Umbelliferae) - Doldenblütler
Hochsommerblüher, VIIX, 1580(100) cm hoch,
mehrjährig, sommergrün
Das Feld-Mannstreu tritt in Mitteleuropa in den großen Stromtälern
von Elbe, Main und Rhein und den Trockengebieten im Osten zerstreut bis
verbreitet auf, während es in den übrigen Gebieten selten ist oder
ganz fehlt. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Es siedelt gerne
auf Trocken- und Halbtrockenrasen und trockenen Ruderalstandorten beispielsweise
an Weinbergen oder Wegrändern.
Das Feld-Mannstreu ist ein typischer Steppenroller, denn die Pflanzen brechen
an einer Sollbruchstelle bei starkem Wind ab und werden über die Ebene
verweht, wodurch sich die Samen aus den Fruchtköpfen verteilen. Die
Pflanzen sind tief wurzelnd, sparrig verzweigt, graugrün oder weißlich
mit derben, 3-zähligen, doppelt fiederspaltigen und dornig gezähnten
Laubblättern. Die Blütenstände bestehen aus zahlreichen, fast
kugeligen oder walzenartigen Dolden. Sie besitzen lineal-lanzettliche
Hochblätter, die weit voneinander abstehen. Die Blütenkronen sind
weiß oder graugrün.
Abb. 1 Eryngium campestre an einem Wegesrand auf dem Badberg, Kaiserstuhl, 29.05.2018, 343 m, 48° 05' 39 N, 07° 40' 14 O | Abb. 2 Eryngium campestre zusammen mit der Gewöhnlichen Wegwarte, Cichorium intybus L., am Rheinufer bei Düsseldorf-Volmerswerth, 09.08.2009, 28 m, 51° 11' 29 N, 06° 44' 00 O |
Abb. 3 Eryngium campestre auf den Rheinwiesen beim Düsseldorfer Hafen, Lausward, 24.07.2009, 29 m, 51° 13' 21 N, 06° 43' 42 O | Abb. 4 Doppelt fiederspaltiges Blatt des Eryngium campestre in den Weinbergen bei Dorsheim, Rheinland-Pfalz, 15.08.2015, 156 m, 49° 55' 55 N, 07° 52' 55 O |
Abb. 5 Blütenstände eines Eryngium campestre auf einem Trockenrasen am Bollenberg, Elsass, Frankreich, 30.05.2018, 293 m, 47° 56' 28 N, 07° 15' 34 O | Abb. 6 Blütenstände des Eryngium campestre mit den weit voneinander abstehenden, lineal-lanzettlichen Hochblättern. Rheinwiesen beim Düsseldorfer Hafen, Lausward, 24.07.2009, 29 m, 51° 13' 21 N, 06° 43' 42 O |
Abb. 7 Blütenstand des Eryngium campestre mit den lineal-lanzettlichen Hochblättern, Weinberge bei Dorsheim, Rheinland-Pfalz, 15.08.2015, 156 m, 49° 55' 55 N, 07° 52' 55 O | Abb. 8 Eryngium campestre gegen Ende des Sommers in der Garrigue auf der Halbinsel Babin Kuk in Dubrovnik, Kroatien, 05.10.2015, 78 m, 42° 39' 21 N, 18° 04' 11 O |
Abb. 9 Blütenstand des Eryngium campestre mit den lineal-lanzettlichen Hochblättern, Trockenrasen am Bollenberg, Elsass, Frankreich, 30.05.2018, 293 m, 47° 56' 28 N, 07° 15' 34 O | Abb. 10 Blütenstand der auf dem Eryngium campestre schmarotzernden Amethyst-Sommerwurz, Orobanche amethystea Thuill. Trockenrasen auf dem Bollenberg, Elsass, Frankreich, 30.05.2018, 293 m, 47° 56' 28 N, 07° 15' 34 O |
Abb. 11 Blühendes Eryngium campestre in einem Halbtrockenrasen auf dem Rotenfels, Rheinland-Pfalz, 23.06.2018, 283 m, 49° 48' 58 N, 07° 50' 13 O | Abb. 12 Individuenreicher Bestand des Eryngium campestre an einer Südböschung der Rheinbrohler Ley, 23.06.2018, 196 m, 50° 29' 03 N, 07° 20' 33 O |
Abb. 13 Ein Eryngium campestre mit einer Blüte der Küchenschelle, Pulsatilla vulgaris Mill., in einem Magerrasen am Bürvenicher Berg, Bürvenich, 17.05.2020, 291 m, 50° 38' 28 N, 06° 35' 34 O | Abb. 14 Blühendes Eryngium campestre an einem Südhang auf dem Bausenberg, Niederzissen, 09.07.2020, 295 m, 50° 27' 55 N, 07° 13' 07 O |
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Abb. 15 Die gelb blühende Gold-Steppenaster, Galatella linosyris (L.) Rchb. f., zusammen mit Eryngium campestre in einem Halbtrockenrasen am Haselschacher Buck, Kaiserstuhl, 22.08.2021, 426 m, 48° 05' 52 N, 07° 41' 40 O. |
Die Abgrenzung des Eryngium campestre vom Meer-Mannstreu,
E. maritimum L., ist recht
einfach. Die Hochblätter, also jene direkt unterhalb der Blütendolde,
sind lineal lanzettlich und nicht breit eiförmig und 3-lappig wie beim
E. maritimum.
Nicht gesichert ist die Ableitung des Gattungsnamens Eryngium L.,
der bereits antik genutzt und von Linné übernommen wurde; schon
bei Aristoteles gr. "eryggion" (= distelförmiger Doldenblütler).
Das Epitheton campestre stammt von lat. "campester" (= Feld), nach
dem Standort der Pflanzen.
Das Feld-Mannstreu ist eine hübsche Blütenstaude mit bizarrem Wuchs,
die gut in den Exotengarten passt. Man wählt einen sonnigen und warmen
Standort, gerne auf Kalk.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Eryngium campestre.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/eryngium-campestre.html am Tg.Mo.Jahr.
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