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Scolymus hispanicus L.
Spanische Golddistel, Crassulaceae - Dickblattgewächse
Sommerblüher, VIX, 2080 cm hoch, immergrün, zwei-,
mehrjährig
Die Spanische Golddistel kommt im gesamten Mittelmeerraum bis nach Asien
vor. Die Bestände auf den Azoren und Kanaren sind wahrscheinlich nicht
indigen. Bevorzugt siedeln die Pflanzen auf sandigen Ruderalstanden wie
Wegränder, Kulturland, Schuttflächen, Brachland und entlang
gestörter Felsküsten. Es sind zwei- oder mehrjährige, mehr
oder weniger behaarte Pflanzen mit verzweigenden, niederliegenden bis aufrechten
Stängeln. Im ersten Jahr bildet sich eine grundständige Rosette
aus länglich ovalen, starren, buchtig fiederteiligen, dornigen,
grünen, bis 20 cm langen und 7 cm breiten Laubblättern. Ab dem
zweiten Jahr wird der Stängel ausgebildet. Die Stängelblätter
sind nach oben hin deutlich verkürzend und laufen mit den Stielen ein
Stück den Stängel hinab, so dass dieser schmal, unterbrochen
geflügelt ist. Die Blütenköpfchen stehen einzeln terminal
oder axillär, sind 12 cm breit und tragen goldgelbe
Zungenblüten, überragt von 3 unregelmäßig dornig
gezähnten Hochblättern. Die Hüllblätter sind bis 2 cm
lang, kaum behaart, mit schmal papierartigem Rand und langsam zugespitzt.
Später bilden sich Früchte mit einem "Fallschirm" (= Pappus), der
24 kurze, borstige Haare trägt.
Abb. 1 Blütenköpfchen des Scolymus hispanicus am Strand von Isola Rossa, Sardinien, 28.10.2017, 10 m, 41° 00' 30 N, 08° 52' 37 O | Abb. 2 Blühende Pflanze des Scolymus hispanicus im Retamal-Wald aus Retama monosperma (L.) Boiss. und Pinus halepensis L. an der Küste vor Villa Real de Santo Antonio, Portugal, 10.10.2010, 2 m, 37° 10' 59 N, 07° 25' 11 W |
Abb. 3 Blühendes Scolymus hispanicus am Strand Guincho Velho, Westportugal, 21.10.2009, 27 m, 38° 45' 22 N, 09° 28' 54 W | Abb. 4 Terminales Blütenköpfchen des Scolymus hispanicus am Strand von Isola Rossa, Sardinien, 28.10.2017, 10 m, 41° 00' 30 N, 08° 52' 37 O |
Abb. 5 Grundständige Blattrosette des Scolymus hispanicus am Strand von Isola Rossa, Sardinien, 28.10.2017, 10 m, 41° 00' 30 N, 08° 52' 37 O | Abb. 6 Blütenknospe mit den unbehaarten, zugespitzten Hüllblättern und den überragenden Hochblättern des Scolymus hispanicus am Strand von Isola Rossa, Sardinien, 28.10.2017, 10 m, 41° 00' 30 N, 08° 52' 37 O |
Der Gattungsname Scolymus L. war schon vorlinnäisch
gebräuchlich, gr. "skolymos" (= Kardone), und umfasste neben der Spanischen
Golddistel mehrere Gattungen wie beispielsweise Carlina L. oder
Eryngium L. Das Benennungsmotiv ist nicht hinreichend geklärt,
allenfalls sind phonetische Anklänge an gr. "skolybos" (= essbare Zwiebel)
zu erkennen, was der Nutzung als Wildgemüse entsprechen würde.
Das Epitheton hispanicus bezieht sich auf den Fundort der Art, Iberische
Halbinsel, wo die Pflanzen auch heute noch gelegentlich gekocht oder als
Salat gegessen werden.
Scolymus hispanicus eignet sich für den Steingarten, für
Felsdesign, das Alpinum oder zur Ergänzung des Sukkulentengartens. Die
Pflanzen benötigen einen sonnigen, trockenen Standort, gerne auf Kalk.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer-
und Kanarenflora. Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.
Polunin, O. & Smythies, B. E. 1997: Flowers of South-West Europe.
Oxford University Press, Oxford, New York, 480 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Scolymus hispanicus.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/scolymus-hispanicus.html am Tg.Mo.Jahr.
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