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Tanacetum vulgare L.
synonym: Chrysanthemum boreale (Fisch. ex DC.) B. Fedtsch.
Chrysanthemum
tanacetum Vis.
Chrysanthemum
vulgare (L.) Bernh.
Pyrethrum
vulgare (L.) Boiss.
Tanacetum
boreale Fisch. ex DC.
Tanacetum
crispum Steud.
Tanacetum
umbellatum Gilib.
Rainfarn, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Hochsommerblüher, VIIIX(XI), 60120 cm
hoch, halbimmergrün, mehrjährig
Der Rainfarn tritt in Mitteleuropa fast überall gemein auf, lediglich
in den Alpen und Alpenvorland zerstreut. Sein Verbreitungsgebiet ist eurasisch.
Auf allen Erdteilen ist er mittlerweile in den gemäßigten Zonen
eingebürgert. Für Mitteleuropa wird ebenfalls wird angenommen,
dass er wie viele andere ruderale Arten auch, hier schon vor 1.500 n. Chr.
eingebürgert wurde (Archäophyt). Bevorzugt siedelt er an ruderalen
Standorten, Straßenrändern, Bahndämmen, Brachen oder den
Ufern von Flüssen.
Die Pflanzen bilden ein verzweigtes Rhizom und reichlich unteriridische
Ausläufer. Die Stängel des Rainfarns sind oben verzweigt und tragen
wechselständige, im Umriss eilanzettliche, fiederteilige Laubblätter
mit spitzen, eingeschnittenen, gesägten Abschnitten. Insbesondere die
Laubblätter duften stark aromatisch. Typischerweise sind die
Blütenköpfchen ohne Zungenblüten. Die Blütenköpfchen
stehen in dichten Doldenrispen, sind knopfförmig, 511 mm im
Durchmesser und mit gelben Röhrenblüten. Die Früchte haben
5 Rippen und einen kronenförmigen Saum.
Abb. 1 Kolonie des Tanacetum vulgare am Damm im Rheinbogen bei Stürzelberg zwischen Campingplatz und dem NSG, 09.08.2009, 34 m, 51° 09' 37 N, 06° 51' 02 O | Abb. 2 Blühende Pflanzen des Tanacetum vulgare an einem Wegesrand am Rand der Salzwiesen auf Langeoog, 15.07.2015, 1 m, 53° 45' 02 N, 07° 34' 42 O |
Abb. 3 Die Doldenrispen des Tanacetum vulgare tragen zahlreiche gelbe Blütenköpfchen. Hier noch nicht ganz entwickelt, aber mit erkennbaren rudimentären Zungenblüten. Wegesrand auf Langeoog, 15.07.2015, 3 m, 53° 45' 03 N, 07° 34' 31 O | Abb. 4 Runde Blütenköpfchen des Tanacetum vulgare an einem Wegesrand bei Marienheide-Holzwipper, 11.11.2015, 398 m, 51° 05' 15 N 07° 34' 44 O |
Abb. 5 Stängel und Laubblätter des Tanacetum vulgare, Wegesrand im Moorgebiet Ewiges Meer, Ostfriesland, 31.07.2018, 5 m, 53° 31' 39 N, 07° 26' 52 O | Abb. 6 Laubblatt des Tanacetum vulgare, Wegesrand bei Marienheide-Holzwipper, 11.11.2015, 398 m, 51° 05' 15 N 07° 34' 44 O |
Abb. 7 Fruchtstand mit den braunen Fruchtköpfchen von Tanacetum vulgare, Wegesrand bei Marienheide-Holzwipper, 11.11.2015, 398 m, 51° 05' 15 N 07° 34' 44 O | Abb. 8 Pflanze des Tanacetum vulgare, Wegesrand im Moorgebiet Ewiges Meer, Ostfriesland, 31.07.2018, 5 m, 53° 31' 39 N, 07° 26' 52 O |
Abb. 9 Tanacetum vulgare während des trockenen Sommers 2018 am Wegesrand auf Langeoog, 27.07.2018, 3 m, 53° 45' 03 N, 07° 34' 31 O | Abb. 10 Blütenstände des Tanacetum vulgare am Rheindamm bei Düsseldorf-Volmerswerth, 06.08.2010, 31 m, 51° 10' 59 N, 06° 44' 56 O |
Nicht vollständig gesichert ist die Ableitung des Gattungsnamens
Tanacetum L., welcher schon vorlinnäisch gebraucht wurde.
Möglicherweise ist er griechischen Ursprungs, gr. "tainia" (= Bandwurm),
als Hinweis auf die heilkundliche Wirkung als Wurmmittel. Letztlich bleibt
es ein Name mit unklarem Benennungsmotiv. Das Epitheton vulgare stammt
von lat. "vulgaris" (= allgemein bekannt, gewöhnlich). Der deutsche
Name Rainfarn stammt vom mittelhochdeutschen "reinevan" und bezieht sich
auf "rein" im Sinne der reinigenden Wirkung und "Farn" in Bezug auf die
fiederteiligen Laubblätter.
Der Rainfarn wird schon lange als Gartenpflanze angebaut und hat seinen Platz
im Staudengarten, aber auch als Ergänzung zu exotischen Pflanzen. Gegen
unerwünschte Ausläufer hilft eine 6070 cm tiefe
Rhizomsperre.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Tanacetum vulgare.
http://www.tropengarten.de/Pflanze/tanacetum-vulgare.html am Tg.Mo.Jahr.
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