Viola odorata L.
Wohlriechendes Veilchen, Duftveilchen, Violaceae - Veilchengewächse
Beginn Erstfrühlingblüher, II–IV, 05–10 cm hoch, wintergrün, mehrjährig
Das Wohlriechende Veilchen tritt in Mitteleuropa überwiegend verbreitet auf. Ursprünglich stammt es wahrscheinlich aus dem Mittelmeerraum bis Asien und wurde schon vor 1.500 n. Chr. in Mitteleuropa eingebürgert (= Archäophyt). Bevorzgut siedelt es an Wegrändern, lichten Wäldern, Gebüschen, in Saumgesellschaften und auch in Gärten. Da die Samen von Ameisen verbreitet werden, kann man das Wohlriechende Veilchen an unterschiedlichen Stellen im Garten finden. Es ist ein Erstfrühlingblüher, der noch vor der Belaubung der Gehölze in der Krautschicht blüht.
Die Pflanzen bilden oberirdische, wurzelnde Ausläufer und können so größere Flächen bedecken. Die Blätter sind grundständig, ei- bis nierenförmig und gestielt. Die Blüten sind violett, meist ohne weißes Zentrum, mit gleichfarbigem Sporn. Selten gibt es weiße oder rosafarbene Kronblätter. Die Kelchblätter sind stumpf.






Die Abgrenzung der Viola odorata von den anderen Arten der Gattung ist recht schwierig, insbesondere bei möglichen Hybriden und in Anbetracht der nicht geklärten Systematik der Gattung. Ein wichtiges Merkmal ist das fehlende weiße Zentrum der Krone, die oberirdischen Ausläufer und der violette Sporn.
Der Gattungsname Viola ist von Linné aus dem Lateinischen übernommen worden und bedeutete schon im Altertum Veilchen. Das Epitheton odorata stammt von lat. "odoratus" (= wohlriechend).
Violae odoratae sind hübsche, immergrüne Bodendecker mit ausgesprochen früher Blüte, wenn sonst kaum etwas im Garten blüht. Sie bleiben niedrig und duften leicht. Etablierte Pflanzen vermehren sich langsam über die Ausläufer und können spontan an anderen Stellen im Garten auftauchen, allerdings ohne richtig invasiv zu werden.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2023: Viola odorata. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/viola-odorata.html am Tg.Mo.Jahr.