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Yucca ×karlsruhensis Graebn.
Karlsruher Hybride, Agavaceae - Agavengewächse
                     oder: Asparagaceae - Spargelgewächse
Sommerblüher, V–VII, 30–100 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Yucca ×karlsruhensis ist eine hortikulturelle Kreuzung von Y. filamentosa × glauca, von der es keinen Naturstandort gibt. Die von Graebner 1903 etablierte Nothospecies soll heute noch mit einem Typusexemplar im BG Karlsruhe existieren. Ableger der ursprünglichen Pflanzen von Graebner dürften heute noch vielerorts in Gärten angebaut werden. Es sind horstig wachsende, stammlose Pflanzen mit kurzen, unterirdisch verzweigenden Stämmen, die kleine, dichte Kolonien aus 1–25 Blattschöpfen mit Durchmessern von 20–90 m bilden. Die Blattrosetten sind kompakt, haben wenige, manchmal bis zu 100 Laubblätter. Die Laubblätter sind linear bis lanzettlich, hell gräulich-grün bis silbergrau, mehr oder weniger am breitesten in der Mitte, mehr oder weniger steif, gering konkav bis flach, 15–45 cm lang, 0,5–2 cm breit, ganzrandig mit desintegrierenden Fäden und mit mehr oder weniger stechender Spitze. Der Blütenstand steht oberhalb der Blattrosetten (suprafoliar), ist rispenförmig, 40–90 cm hoch, mehr oder weniger flaumig behaart, schmal oval bis schmal pyramidal. Die Einzelblüten sind 4–6 cm lang, glockenförmig, hängend, weiß bis hell violettfarben; zur Gattung Yucca.


Abb. 1 Einige Jahrzehnte alter Horst der Yucca ×karlsruhensis im Botanischen Garten Basel, 08.04.2010
Abb. 2 Blüte einer Yucca ×karlsruhensis mit hell fliederviolett tingierten Perigonblättern, Privatgarten, 16.06.2019
Abb. 3 Hell fliederviolett tingierte Außenseite der Blüte von Yucca ×karlsruhensis, Privatgarten, 16.06.2019
Abb. 4 Älteres Exemplar der Yucca ×karlsruhensis in einem Privatgarten in Runkel, Lahntal, 21.04.2013
Abb. 5 Frisch gepflanzte Yucca ×karlsruhensis in einem Privatgarten in Bad Deutsch Altenburg, Österreich 18.09.2014
Abb. 6 Prächtiger Yucca ×karlsruhensis-Horst in einem Privatgarten in Wuppertal, 15.05.2015
Abb. 7 Silbrigblättige Hybride von Yucca filamentosa × glauca in einem Privatgarten in Rheinstetten, 26.10.2006
Abb. 8 Jungpflanze der Yucca filamentosa × glauca mit deutlich breiteren Blättern als vergleichbare Y. glaucae, 04.05.2014
Abb. 9 Dunkel braunviolette Perigonblätter einer Dreifachhybride Yucca recurvifolia × [×karlsruhensis] in einem Privatgarten bei Coesfeld, 04.05.2020
Abb. 10 Exemplar der Dreifachhybride Yucca recurvifolia × [×karlsruhensis] in einem Privatgarten bei Coesfeld, 04.05.2020


Der Gattungsname Yucca L. existierte schon vor Linné und ist wahrscheinlich aus einer Altsprache der karibischen Insel Hispaniola entlehnt. Das span. "yuca" (= Maniok) stammt daher und wurde wohl auf die ebenso essbaren Blüten und Samen der Y. aloifolia L. übertragen. Das Art-Epitheton karlsruhensis verweist auf die Stadt Karlsruhe.

Es gibt zahlreiche Belegexemplare der Yucca ×karlsruhensis im Freiland, die eine hervorragende Winterhärte beweisen. Die Art bevorzugt einen sonnigen, trockenen und warmen Standort, gedeiht aber auch an etwas weniger optimalen Stellen.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Thiede, J. 2001: Yucca. In: Eggli., U: Illustrated Handbook of Succulent Plants: Monocotyledons. – Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, 87–102.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Yucca ×karlsruhensis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/yucca-karlsruhensis.html am Tg.Mo.Jahr.