Galanthus nivalis L.
Kleines Schneeglöckchen, Amaryllidaceae - Amaryllisgewächse
Winterblüher, I–III, 10–15(–40) cm hoch, vorsommergrün, mehrjährig
Galanthus nivalis tritt in Mitteleuropa überwiegend zerstreut auf. Durch menschliche Aktivität hat sich die Art außerhalb ihres ursprünglichen Verbreitungsareals im Alpenvorland und den süddeutschen Mittelgebirgen an zahlreichen anderen Standorten (synanthrop) bis zur Küste ausgebreitet. In Nordamerika ist die Art eingebürgert. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt siedeln die Pflanzen in Laubmischwäldern, Siedlungsnähe und Strauchgesellschaften. Zahlreiche Kultursorten, die sich morphologisch von der Art unterscheiden, haben sich so in Naturbeständen etabliert.
Typischerweise wächst Galanthus nivalis in kleinen Kolonien (Trupps) und blüht im Winter bis ins zeitige Frühjahr. Aus jeder Zwiebel wächst normalerweise ein Blütenstiel mit einer einzelnen, weißen, 3-zähligen Blüte. Am Ende des Blütenstiels stehen zwei feine Hochblätter (Spathae) zwischen denen sich eine papierartige Membran spannt. Die Blüte selber ist nickend. Die inneren Perigonblätter (Perigon deshalb, weil sich Kelch- und Kronblätter nicht unterscheiden lassen) haben an der Spitze einen grünen Fleck und bleiben während der Anthese (Blütezeit) krönchenartig beieinander während die äußeren Perigone sich auseinander spreizen.











Der Gattungsname Galanthus L. setzt sich zusammen aus dem gr. "gala" (= Milch) und gr. "anthos" (= Blüte), ein Verweis auf die weißen Perigone. Das Artepitheton nivalis stammt von lat. "nivalis" (= Schnee) und verweist auf die Blütezeit.
Als echter Wiinterblüher sollte Galanthus nivalis in keinem Garten fehlen. Als Unterpflanzung, im Rasen oder auch in Staudenbeeten finden sich bestimmt gute Standorte. Das Kleine Schneeglöckchen bevorzugt zwar kalkhaltigen Boden, gedeiht aber auch in sauren oder neutralen Böden. Im Grunde ist es eine anspruchslose Pflanze. Es gibt zahlreiche Sorten mit unterschiedlichen Blüenfarben, gefüllten oder eingerollten Perigonen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und Zierpflanzen. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Galanthus nivalis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/galanthus-nivalis.html am Tg.Mo.Jahr.