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Anchusa arvensis (L.) M. Bieb.
synonym: Lycopsis arvensis L.
Acker-Ochsenzunge, Acker-Krummhals, Boraginaceae - Raublattgewächse
Frühling-Sommerblüher, V–IX, 20–40 cm hoch, sommergrün, einjährig

Die Acker-Ochsenzunge stammt ursprünglich aus dem Süden und Osten Europas und ist schon vor 1.500 n. Chr. nach Mitteleuropa eingeführt worden (Archäophyt). In Mitteleuropa tritt sie im Nordosten gemein, ansonsten verbreitet bis zerstreut mit größeren Lücken auf. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. In Australien und Amerika sind die Pflanzen eingebürgert. Bevorzugt siedeln die Pflanzen an Ruderalstandorten, auf Äckern und in Weinbergen.

Die Pflanzen bilden eine Pfahlwurzel. Die Stängel sind aufsteigend bis aufrecht, borstig behaart und sparrig verzweigt. Die Laubblätter sind wechselständig, länglich-lanzettlich, stark wellig, buchtig gezähnt und mit Borsten auf Höckern, ähnlich dem Gewöhnlichen Natternkopf, Echium vulgare L. Die Blüten sitzen in dicht beblätterten Doppelwickeln, sind gestielt, 4–5 mm im Durchmesser, mit hell himmelblauer Krone, weiß bis bläulich-violetten Schlundschuppen und weißer, 5–8 mm langer, doppelt gekrümmter Kronröhre. Anfänglich sind die Kronblätter beim Aufblühen karmesinrot.


Abb. 1 Himmelblaue Blüten der Anchusa arvensis am Rand des NSG Dulbaum bei Alsbach, Hessen, 19.06.2019, 94 m, 49° 44' 55 N, 08° 35' 21 O
Abb. 2 Auch das ist möglich: Eine Pflanze der Anchusa arvensis mit 1 Blüte an einem halbschattigen Straßenrand an den Berghalden in Marl-Hüls, 19.08.2017, 51 m, 51° 40' 44 N, 07° 08' 32 O
Abb. 3 Individuenreicher Bestand der Anchusa arvensis auf einer gestörten Fläche an der Meierei auf Langeoog, 29.07.2017, 3 m, 53° 45' 00 N, 07° 35' 36 O
Abb. 4 Lineal-lanzettliche Laubblätter der Anchusa arvensis. Ackerstreifen bei Duisburg-Mündelheim, 11.08.2018, 29 m, 51° 21' 51 N, 06° 41' 03 O
Abb. 5 Aufrecht wachsende Anchusae arvensis auf der alten Müllhalde auf Langeoog, 24.07.2019, 3 m, 53° 44' 41 N, 07° 30' 05 O
Abb. 6 Borstig behaarter Stängel von Anchusa arvensis, am Rand eines Ackers im Naturpark De Meinweg, Niederlande, 16.05.2021, 45 m, 51° 09' 36 N, 06° 06' 03 O
Abb. 7 Aufrecht wachsende Pflanzen der Anchusa arvensis am Rand eines Ackers im Naturpark De Meinweg, Niederlande, 16.05.2021, 45 m, 51° 09' 36 N, 06° 06' 03 O
Abb. 8 Blüte der Anchusa arvensis, am Rand eines Ackers im Naturpark De Meinweg, Niederlande, 16.05.2021, 45 m, 51° 09' 36 N, 06° 06' 03 O
Abb. 9 Mehrere Pflanzen der Anchusa arvensis an einem Wanderweg auf dem Rotenfels, Rheinland-Pfalz, 07.06.2021, 285 m, 49° 49' 01 N, 07° 50' 02 O
Abb. 10 Nussartige Früchte der Anchusa arvensis, am Rande eines Weinbergs, Ebernburg, Rheinland-Pfalz, 08.06.2021, 168 m, 49° 48' 18 N, 07° 50' 06 O


Der Gattungsname Anchusa L. stammt von lat. "anchusa" (= Pflanze mit Farbstoff, besonders zum Schminken), was ein ungeklärtes Motiv ist, da die Ochsenzungen keine Färberstoffe liefern. Das Epitheton arvensis stammt von lat. "arva" (= Ackerland), nach dem Standort der Pflanzen.

Anchusa arvensis ist eine Pflanze für den mediterranen Staudengarten oder auch den naturnahen Garten an sonniger und warmer Stelle.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Anchusa arvensis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/anchusa-arvensis.html am Tg.Mo.Jahr.