Echium vulgare L.
Gewöhnlicher Natternkopf, Boraginaceae - Raublattgewächse
Sommerblüher, V–X, 30–100(–150) cm hoch, immergrün, zwei-(mehr-)jährig, kurzlebig
Der Gewöhnliche Natternkopf ist in Mitteleuropa in allen Bundesländern gemein und siedelt gerne auf Trocken- und Halbtrockenrasen, auf Sand- und Schotterflächen, Ruderalstellen und Industriebrachen. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. Auf anderen Kontinenten ist die Art eingebürgert. Die Pflanzen sind meist aufrecht wachsend oder bogig aufsteigend, mit zahlreichen Borsten besetzt, die auf weißen oder schwarzen Knötchen sitzen. Die Laubblätter sind lineal-lanzettlich und bis 10 cm lang. Die Blüten erscheinen in zahlreichen, von den Sprossachsen abstehenden Wickeln, die zusammen einen kegelförmigen Gesamtblütenstand bilden. Anders als bei den meisten Raublattgewächsen hat der Gewöhnliche Natternkopf zygomorphe Blüten, die eine Symmetrie-Achse aufweisen; ähnlich beispielsweise der Lippenblütler. Es sind fast 2-lippige Blüten, bis 2,2 cm lang, tief trichterförmig, anfangs rosa, später blau oder selten weiß. Die Staubfäden sind rosa oder viollett und reichen weit aus der Krone heraus. Später bilden sich 3-kantige, 2–3 mm lange Nüsschen.



















Echium vulgare ist unverkennbar und tritt oft unstet auf. Sobald die Standorte infolge der Sukzession zuwachsen, verschwinden die Bestände wieder. Meistens sind die Pflanzen zweijährig und sterben nach der Blüte ab. Es sind hervorragende Bienenweiden.
Der Gattungsname Echium L. leitet sich von gr. "echieion" (= Otter, Viper) ab und geht auf die Ähnlichkeit der 2-lippigen Blüte mit einem Schlangenkopf zurück. Das Epitheton vulgare stammt von lat. "vulgaris" (= allgemein bekannt, gewöhnlich).
Da das Echium vulgare meist zweijährig ist, wird es nur selten als Gartenpflanze genutzt, gleichwohl die Blütenstände prächtig sind und bis in den Spätsommer hinein zieren. Will man im Garten stabile Bestände, ist ein offener, trockener, am besten sandig-steiniger Standort hilfreich, an dem die Pflanzen sich erfolgreich aussäen können.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Echium vulgare. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/echium-vulgare.html am Tg.Mo.Jahr.