Startseite

Asperula cynanchica
L.
synonym:
 Asperula semiamicta Klokov
 Galium cynanchicum (L.) Scop.
Hügel-Meier, Rubiaceae - Rötegewächse
Ende Frühsommerblüher, VI–VIII, 10–40 cm hoch, halbimmergrün, mehrjährig

Der Hügel-Meier tritt in in der Mitte und im Süden Mitteleuropas zerstreut bis verbreitet auf, Richtung Norden wird er selten oder fehlt ganz. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt werden Xerothermrasen, Trockensäume und -wälder besiedelt, von colinen bis subalpinen Höhen. Im Flachland ist die Art selten.

Die Pflanzen bilden eine Rübenwurzel, aus deren Halsknospen sie sich erneuern kann (Pleukormstaude), und ein Rhizom, über das vegetative Ausbreitung erfolgt. Die Pflanzen wachsen niederliegend bis aufsteigend, lockerrasig mit verzweigten und kahlen Stängeln. Die Laubblätter sind 1-nervig, grün, am Rand etwas zurück gerollt und stehen in 4-zähligen Wirteln. Untere Stängelblätter sind eher lanzettlich und zur Blütezeit meist schon verwelkt. Mittlere und obere Stängelblätter sind lineal, kürzer als die Internodien und stehen in 4–6-zähligen Wirteln. Die Blüten sind 4-zählig, 3–7 mm lang, ungestielt, hellrosa bis weiß mit außen rauen Kronblättern. Später bilden sich warzige Früchte.


Abb. 1 Locker verzweigter Blütenstand der Asperula cynanchica an einem Wegesrand auf dem Badberg, Kaiserstuhl, 29.05.2018, 342 m, 48° 05' 42 N, 07° 40' 12 O
Abb. 2 Weiße bis rosafarbene, 4-zählige Blüten von Asperula cynanchica an einem Wegesrand auf dem Badberg, Kaiserstuhl, 29.05.2018, 342 m, 48° 05' 42 N, 07° 40' 12 O
Abb. 3 Stängelblätter von Asperula cynanchica, Felsflur am Rotenfels, 07.06.2021, 181 m, 49° 48' 52 N, 07° 50' 14 O
Abb. 4 Einzelblüten von Asperula cynanchica, sonnige Felsflur im Urft-Tal, 03.08.2016, 430 m, 50° 30' 50 N, 06° 36' 44 O
Abb. 5 Blühende Pflanzen der Asperula cynanchica, Felsflur am Rotenfels, 07.06.2021, 181 m, 49° 48' 52 N, 07° 50' 14 O
Abb. 6 Locker verzweigende Sprossachsen mit linealen Blätter bei Asperula cynanchica, Felsflur im Urft-Tal, 03.08.2016, 430 m, 50° 30' 50 N, 06° 36' 44 O
Abb. 7 Blütenstand von Asperula cynanchica auf einem Trockenrasen am Bollenberg, Elsass, Frankreich, 21.06.2019, 284 m, 47° 56' 27 N, 07° 15' 51 O
Abb. 8 Kriechende Sprosse der Asperula cynanchica mit hellrosa Blüten. Halbtrockenrasen am Erkenberg bei Neidlingen, Schwäbische Alb, 26.09.2022, 606 m, 48° 35' 09 N, 09° 34' 22 O
Abb. 9 Blütenstand von Asperula cynanchica, Sandrasen im Mainzer Sand, 14.06.2022, 125 m, 50° 00' 43 N, 08° 12' 34 O
Abb. 10 Lineale Laubblätter der Asperula cynanchica im Sandrasen des Mainzer Sand, 14.06.2022, 125 m, 50° 00' 43 N, 08° 12' 34 O

Der Gattungsname Asperula L. stammt von lat. "asper" (= rau); das Deminutiv bezieht sich auf die blau blühende, meridionale A. arvensis L., deren obere Stängelblätter borstig rau sind, ebenso sind die Kronblätter des A. cynanchica außen rau. Das Epitheton cynanchica stammt von gr. "kynagchikos" (= Erkrankung der Atemwege) und hat eine ähnliche Sprachwurzel wie der alte Gattungsname für die Schwalbenschwänze, Cynanchum L. (heute Vincetoxicum Wolf), die beide als Heilmittel genutzt wurden.

Der Hügel-Meier ist eine hübsche, zierliche Pflanze für den sonnigen Standort im Steingarten oder dem Alpinum.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Asperula cynanchica. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/asperula-cynanchica.html am Tg.Mo.Jahr.