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Campanula trachelium L.
Nesselblättrige Glockenblume, Campanulaceae - Glockenblumengewächse
Sommerblüher, VI–IX, 30–100 cm hoch, sommergrün, zwei-, mehrjährig

Die Nesselblättrige Glockenblume tritt in Mitteleuropa zerstreut bis verbreitet auf. Ihr Verbreitungsgebiet ist europäisch-westsibirisch. In Nordamerika und Neuseeland ist sie eingebürgert. Bevorzugt siedelt sie in Laubmischwäldern, Strauchgesellschaften, Waldlichtungen, Staudenfluren oder Waldwegen, bevorzugt auf basenreichen Böden. Sie ist erkennbar an den 4-kantigen, bräunlich-gelben bis grünen und steifhaarigen Stängeln, den 2-fach gesägten, langgestielten, ebenfalls behaarten Blättern und den allseitswendigen, hellblauen, deutlich behaarten Blüten, die bis 5 cm Länge erreichen können. Gelegentlich gibt es weiß oder nur bläulich blühende Pflanzen. Die Blütenknospen sind hingegen auch bei den blau blühenden Sippen zu Beginn weiß.


Abb. 1 Behaarte Blüten und Stängel von Campanula trachelium, Wegesrand im NSG Haus Burlo bei Coesfeld, 01.09.2018, 95 m, 52° 02' 15 N, 07° 15' 48 O
Abb. 2 Campanula trachelium am Jakobsberg, Teutoburger Wald, 29.06.2014, 216 m, 52° 02' 00 N, 08° 24' 48 O
Abb. 3 Stängelblätter von Campanula trachelium, Wegesrand im NSG Haus Burlo bei Coesfeld, 01.09.2018, 95 m, 52° 02' 15 N, 07° 15' 48 O
Abb. 4 Campanula trachelium in einem Buchenmischwald am Jakobsberg, Teutoburger Wald, 29.06.2014, 223 m, 52° 02' 01 N, 08° 24' 46 O
Abb. 5 Behaarte Stängel der Campanula trachelium. Auf Kalk am Finkenberg bei Lengerich, 09.07.2016, 141 m, 52° 11' 03 N, 07° 53' 30 O
Abb. 6 Pflanzen der Campanula trachelium am Hermannswerg am Finkenberg bei Lengerich, 09.07.2016, 141 m, 52° 11' 03 N, 07° 53' 30 O
Abb. 7 Blüte der Campanula trachelium mit grüner Narbe, Waldweg am Vordergraseck oberhalb der Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen, 27.09.2020, 962 m, 47° 27' 47 N, 11° 07' 35 O
Abb. 8 Campanula trachelium in der Galmeiflur, Schlangenberg bei Aachen, 01.08.2012, 271 m, 50° 44' 21 N, 06° 14' 44 O
Abb. 9 Weiß blühende Campanula trachelium am Wegesrand, nahe dem Steinbach, Hohes Venn, Eifel, 12.08.2012, 452 m, 50° 37' 10 N, 06° 10' 32 O
Abb. 10 Blüten von Campanula trachelium im Strunde-Tal, Bergisches Land, 13.07.2014, 166 m, 50° 59' 57 N, 07° 09' 59 O
Abb. 11 Hübscher Bestand von Lysimachia punctata L. zusammen mit Campanula trachelium, Strunde-Tal, Bergisches Land, 13.07.2014, 142 m, 50° 59' 53 N, 07° 09' 55 O
Abb. 12 Pflanze der Campanula trachelium, Laubmischwald im Urft-Tal nahe Urft-Steinfeld, Eifel, 10.08.2016, 451 m, 50° 30' 46 N, 06° 35' 22 O
Abb. 13 Campanula trachelium am Wegesrand im Arboretum Lilienthal, Kaiserstuhl, 16.10.2014, 359 m, 48° 04' 09 N 07° 40' 13 O
Abb. 14 Blüte von Campanula trachelium im Selscheder Kalkbuchenwald, Sundern, Sauerland, 20.07.2014, 329 m, 51° 18' 52 N, 08° 01' 25 O
Abb. 15 Campanula trachelium mit Knospen, geöffneten Blüten und Fruchtbildung am Wegesrand im Vogelsang-Bachtal, Heiligenhaus, 09.08.2015, 123 m, 51° 20' 13 N, 06° 58' 40 O
Abb. 16 Campanula trachelium mit reichlich Fruchtbildung, Bausenberg, Niederzissen, 10.09.2014, 275 m, 50° 27' 50 N, 07° 13' 14 O
Abb. 17 Früchte und Stängel mit borstiger, steifer Behaarung bei Campanula trachelium. Laubmischwald im Urft-Tal nahe Urft-Steinfeld, Eifel, 10.08.2016, 451 m, 50° 30' 46 N, 06° 35' 22 O
Abb. 18 Skelettierte Sprossachse der Campanula trachelium vom Vorjahr mit erhaltener "Fruchtnervatur". Laubmischwald im Urft-Tal nahe Urft-Steinfeld, Eifel, 10.08.2016, 451 m, 50° 30' 46 N, 06° 35' 22 O


Der Gattungsname Campanula L. leitet sich von lat. "campana" (= Glocke) ab und beschreibt die Form der Blüte. Das Epitheton trachelium stammt von gr. "trachys" (= rauh) und bezieht sich wahrscheinlich auf die borstige Behaarung der Pflanzen.

Campanula trachelium ist eine hübsche Glockenblume mit attraktiven, blauen Blüten. Sie toleriert Beschattung, Wurzeldruck, magere und mit Schwermetallen belastete Böden. Ebenso wird Kalk und Mergel akzeptiert, kurzum: Robuste und dekorative Pflanzen für Staudenbeete, mediterrane Pflanzungen oder im Steingarten. Ansprechend sind auch Kombinationen mit Yuccas.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Campanula trachelium. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/campanula-trachelium.html am Tg.Mo.Jahr.