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Malva alcea L.
Rosen-Malve, Sigmarskraut, Malvaceae - Malvengewächse
Hochsommerblüher, V–IX, 40–120 cm, sommergrün, mehrjährig, kurzlebig

Die Rosen-Malve tritt in Mitteleuropa selten bis verbreitet auf. Ihr Verbreitungsgebiet ist europäisch, in Nordamerika ist die Art eingebürgert. Ursprünglich stammt die Rosen-Malve aus dem östlichen Mittelmeerraum und hier schon mindestens seit dem Altertum eingebürgert (Archäophyt). Bevorzugt siedeln die Pflanzen an Ruderalstandorten entlang von Wegen, auf Böschungen oder in Siedlungsnähe.

Bei der Rosen-Malve sind die oberen Laubblätter fast bis zum Grunde 3–7-teilig, einzelne Abschnitte können noch weiter fiederteilig sein. Die Blüten stehen einzeln achselständig, lediglich an der Sprossspitze meist zu mehreren, sind bis 7 cm im Durchmesser. Die Kronblätter sind tief ausgerandet, 5–zählig, bis 35 mm lang. Es werden innere und äußere Kelchblätter unterschieden. Die 5 inneren sind rundlich bis dreieckig und liegen der Krone an. Unterhalb befinden sich 3 eiförmig bis breit-lanzettliche Außenkelchblätter.


Abb. 1 Hübscher Bestand der Malva alcea an der Hafenstraße bei den Golfstuben auf Langeoog, wahrscheinlich ein Gartenflüchtling. 29.07.2017, 1 m, 53° 44' 08 N, 07° 29' 34 O
Abb. 2 Fast bis zum Grund geteiltes Laubblatt der Malva alcea. An der Hafenstraße bei den Golfstuben auf Langeoog, 29.07.2017, 1 m, 53° 44' 08 N, 07° 29' 34 O
Abb. 3 Blüte der Malva alcea und Knospe. NSG Dulbaum bei Alsbach an der A 5, Hessen, 11.09.2015, 96 m, 49° 44' 58 N, 08° 35' 26 O
Abb. 4 Blüte der Malva alcea mit den 3 breiten, äußeren Kelchblättern. An der Hafenstraße bei den Golfstuben auf Langeoog, 29.07.2017, 1 m, 53° 44' 08 N, 07° 29' 34 O
Abb. 5 Die Samen der Malva alcea haben einen nicht behaarten Rücken und sind an den Seiten quer-runzelig. NSG Dulbaum bei Alsbach an der A 5, Hessen, 11.09.2015, 96 m, 49° 44' 58 N, 08° 35' 26 O
Abb. 6 An der Stängelspitze können die Blüten der Malva alcea auch zu mehreren stehen. Hier die Früchte mit den verwelkten inneren Kelchblättern. NSG Dulbaum bei Alsbach, Hessen, 11.09.2015, 96 m, 49° 44' 58 N, 08° 35' 26 O
Abb. 7 Malva alcea im NSG Dulbaum bei Alsbach, welches ein Steppenrasen ist. Hessen, 11.09.2015, 96 m, 49° 44' 58 N, 08° 35' 26 O
Abb. 8 Fast bis zum Grunde geteilte Laubblätter der Malva alcea im NSG Dulbaum bei Alsbach, Hessen, 11.09.2015, 96 m, 49° 44' 58 N, 08° 35' 26 O


Sehr ähnlich ist die Moschus-Malve, Malva moschata L. Beide Malvenarten sind am einfachsten durch die Anordnung der Blüten zu unterscheiden. Bei M. alcea stehen die unteren und mittleren Blüten einzeln in den Blattachseln, während es bei M. moschata mehrere Blüten pro Blattachsel sind. Zudem duftet M. moschata leicht, Name. Hat man eine Lupe zur Hand, kann man die Unterscheidung auch anhand der Behaarung sicher treffen, denn M. moschata hat einfache Haare, während es bei der Rosen-Malve Sternhaare sind. Die Samen der Rosen-Malve sind kahl und an den Seiten quer-runzelig, während jene der Moschus-Malve am Rücken dicht behaart und an den Seiten nicht quer-runzelig sind.

Der Gattungsname Malva L. stammt von gr. "malache" (= Malve) und bezog sich auf die als Wildgemüse genutzte Art M. neglecta Wallr., die Weg-Malve. Das Benennungsmotiv bleibt unklar. Das Epitheton alcea stammt von gr. "alke" (= Abwehr, Stärke), was sich wohl auf die Verwendung als Heilpflanze bezieht.

Als Gartenpflanze eignet sich Malva alcea sehr gut. Eine lange Blütezeit und die dekorative Blüte versprechen eine Bereicherung des Gartens. Es gibt zahlreiche Kultursorten mit unterschiedlichen Blütenfarben, von weiß bis bläulich.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Malva alcea. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/malva-alcea.html am Tg.Mo.Jahr.