Quercus virginiana Mill.
Südliche Lebens-Eiche, Virginina-Eiche, Fagaceae - Buchengewächse
Spätwinter-, Frühlingblüher, II–V, 3–35 m hoch, (halb-)immergrün, mehrjährig
Die Südliche Lebens-Eiche stammt dem südöstlichen Nordamerika und dem Norden Mexikos, wo die Pflanzen bevorzugt in Hartlaubwäldern, Hammocks, Strauchgesellschaften, Küstensäumen und Grasland in Höhen von 0–200 m über NN wachsen.
Es sind immergrüne Bäume oder Sträucher, die als Jungpflanze oft unteriridische Speicherknollen bilden und später ein Rhizom, aus dem die Bäume neu austreiben können. Beides stellt eine Anpassung dar, damit die Pflanzen nach einem Feuer überleben. Dies bietet Konkurrenzvorteile gegenüber der im selben Habitat oft gemeinsam vorkommenden Südlichen Sumpfkiefer, Pinus elliottii Engelm., die ohne Feuereinwirkung die dominierende Baumart wäre und Quercus virginiana verdrängen würde. Die Borke ist dunkel braun bis schwarz, tief rissig und schilfert in polygonalen Stücken ab. Junge Zweige sind gelblich bis hell grau, 1–3 mm breit, anfangs behaart, später kahl. Die Laubblätter sind vielgestaltig, länglich oval bis rund oder lanzettlich, ganzrandig oder mit 1–3 Zähnen auf jeder Seite, 1–15 cm lang, 1,5–8,5 cm breit, oberseits dunkel bis hell grün, kahl oder locker behaart, unterseits weiß-grau und dicht behaart. Die Blattstiele sind bis 2 cm lang. Die Eicheln stehen zu 1–3, sind bis 2 cm lang, dunkel-braun, länglich zylindrisch bis oval oder abgeflacht kugelig. Der Becher ist bis 1,5 cm breit und mit weißen oder grauen Schuppen bedeckt. Siehe auch Quercus L.










Der Gattungsname Quercus L. wurde schon im Altertum genutzt, lat. "quercus" bezeichnete Q. robur L., die Stiel-Eiche. Die etymologische Wurzel des Wortes bleibt unklar. Das Epitheton virginiana ist das Adjektiv vom Bundesstaat Virginia, wo die Art ganz im Osten heimisch ist.
Die Südliche Lebens-Eiche dürfte wahrscheinlich für die wintermilden Regionen geeignet sein. Meist haben die Pflanzen einen bizarren Wuchs, mit dem sich hervorragend der Garten gestalten lässt. Zudem sind die Pflanzen gut schnittverträglich und können so auf die gewünschte Form gebracht werden. An den Boden stellen sie kaum Ansprüche, sind trockentolerant und bevorzugen warme, sonnige Standorte. Nach dem Zurückfrieren dürften die Pflanzen aus dem Rhizom neu austreiben. An kälteren Standorten ist daher wohl nur ein strauchförmiges Wachstum zu erwarten.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Quercus virginiana. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/quercus-virginiana.html am Tg.Mo.Jahr.