Sanguisorba minor Scop.
Kleiner Wiesenknopf, Kleine Bibernelle, Rosaceae - Rosengewächse
Ende Vollfrühlingblüher, V–VIII, 15–50 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Der Kleine Wiesenknopf tritt in Mitteleuropa verbreitet bis zerstreut auf. Im nördlichen Flachland ist er selten oder fehlt ganz, da er bevorzugt auf basen- und kalkreichen Böden siedelt. Standorte des Kleinen Wiesenknopfs sind Felsfluren, Halbtrockenrasen oder sandige Ruderalstellen entlang von Wegen oder Böschungen.
Die Stängel sind rund bis kantig, aufsteigend, stark verzweigt und kahl oder nur unten behaart. Die Grundblätter stehen in dichter Rosette, sind bis 20 cm lang, unpaarig gefiedert, mit jeweils 9–25 eiförmigen bis elliptischen Fiedern. Stängelblätter sind regelmäßig verteilt, nach unten kleiner werdend mit abnehmender Fiederzahl. Die Blütenköpfe sind oval bis fast kugelig, bis 3 cm im Durchmesser, anfangs grün, später rötlich, unten finden sich die männlichen, in der Mitte zwittrige und oben die weiblichen Blüten. Die 20–30 Staubblätter sind hellgelb und rot, lang und schlaff herabhängend. Die 1–2 Griffel sind karmesinrot und haben pinselförmige Narben. Später bilden sich Früchte mit schmalen Leisten.












Der Gattungsname Sanguisorba L. leitet sich ab von lat. "sanguis" (= Blut) und lat. "sorbere" (= Flüssigkeiten aufnehmen), nach der arzneilichen Nutzung der Pflanzen als zusammenziehendes Mittel, wobei der Verweis auf das Blut aus der Signaturenlehre stammt, nach den blutroten Blütenköpfchen. Das Epitheton minor stammt von lat. "minor" (= kleiner, geringer) und bezieht sich auf den Vergleich mit dem Großen Wiesenknopf, Sanguisorba officinalis L., der größer ist. Im Deutschen wird die Pflanze als Bibernelle, gelegentlich als Pimpinelle bezeichnet, was nicht zu verwechseln ist mit der gleichnamigen Kleinen Pimpinelle, Pimpinella saxifraga L., die ähnliche Grundblätter besitzt, welche mithin Ursache der Namensgleichheit sind.
Sanguisorba minor wird häufiger als Gartenpflanze angebaut und eignet sich gut für warme, sonnige Standorte im Garten.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Sanguisorba minor. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/sanguisorba-minor.html am Tg.Mo.Jahr.