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Yucca brevifolia Engelm.
Kurzblättrige Palmlilie, Joshua-Baum, Agavaceae - Agavengewächse
oder: Asparagaceae - Spargelgewächse
Frühlingblüher, IIIV, 315 m hoch, immergrün,
mehrjährig
Yucca brevifolia stammt aus den südwestlichen USA (Arizona,
Kalifornien, Nevada, Utah) in Höhen von 8502.200 m, bevorzugt
in den felsigen Hügeln und hohen Tafelländern der
Halbwüsten. Es sind stammbildende Pflanzen mit meist einem Stamm bis
15 m, der sich gewöhnlich ab 13 m Höhe verzweigt. Die
Blattrosetten sind kompakt, relativ klein, bis maximal 1 m im Durchmesser,
mit eher kurzen, sehr steifen, bis 35 cm langen, linealen, grünen
Blättern ohne Fäden. An den Blattpitzen finden sich steife,
fein gezähnte, hornige, stechende Dornen. Die Blütenstände
sind traubig, dircht mit Blüten besetzt, relativ klein, bis 55 cm hoch,
mit zahlreichen Teil-Blütenständen. Die Früchte sind elliptische
bis rundliche, nicht aufreißende, schwammartige, trockene Kapseln,
bis 10 cm lang; zur Gattung Yucca.
Abb. 1 Yucca brevifolia und Y. schidigera Roezl ex Orgies in der Halbwüste in Süd-Nevada, USA, 08.02.2008 | Abb. 2 Blätter der Yucca brevifolia bei einem künstlich bewässertem Exemplar, nördlich von Kingman, Arizona, USA, 09.02.2008 |
Abb. 3 Blattschöpfe einer Yucca brevifolia nördlich von Kingman, wie Abb. 2, Arizona, USA, 09.02.2008 | Abb. 4 Yucca brevifolia in der Strauchgesellschaft am Upper Burro Creek in Arizona, USA, 09.02.2008 |
Abb. 5 Yucca brevifolia in der Halbwüste südllich von Kingman bei Yucca, Arizona, USA, 09.02.2008 | Abb. 6 Untere Stammpartien einer Yucca brevifolia, wie Abb. 2, Arizona, USA, 09.02.2008 |
Manche Autoren spalten die
kleinere Yucca brevifolia var. jaegeriana Mckelvey als Ökotyp
der oberen Mohave Wüste ab. Diese Varität hat kürzere und
schmalere Stämme, kürzere Blätter bis 20 cm Länge und
zeigt morphologische Übergänge zur Art.
Der Gattungsname Yucca L. existierte schon vor Linné und
ist wahrscheinlich aus einer Altsprache der karibischen Insel Hispaniola
entlehnt. Das span. "yuca" (= Maniok) stammt daher und wurde wohl auf die
ebenso essbaren Blüten und Samen der
Y. aloifolia L. übertragen.
Das Art-Epitheton brevifolia leitet sich ab von lat. "brevis" (= kurz)
und lat. "-folius" (= -blättrig) als Hinweis auf die realtiv kurzen
Blätter innerhalb der Gattung.
Abb. 7 Fruchtstand der Yucca brevifolia mit zwei elliptischen, trockenen Kapselfrüchten, südllich von Kingman bei Yucca, Arizona, USA, 09.02.2008 | Abb. 8 Yucca brevifolia und Y. schidigera Roezl ex Orgies in der Mojave Wüste in Süd-Nevada, USA, 08.02.2008 |
Abb. 9 Prächtiges Exemplar der Yucca brevifolia in der Mojave Wüste in Süd-Nevada, USA, 08.02.2008 | Abb. 10 Borke der Yucca brevifolia, Mojave Wüste in Süd-Nevada, USA, 08.02.2008 |
Abb. 11 Kurze, alte Fruchtstandsachse der Yucca brevifolia, Süd-Nevada, USA, 08.02.2008 | Abb. 12 Frisch austreibender Blütenstand einer Yucca brevifolia, Süd-Nevada, USA, 08.02.2008 |
Langfristig erfolgreiche
Gartenkultur ist in Mitteleuropa mit Yucca brevifolia äußerst
selten. Es gibt kaum eine handvoll Belegexemplare, die mittlerweile fast
20 Jahre im Freiland ohne Schutz angebaut werden. Von den zahlreichen teuren
"Importpflanzen mit toller Architektur" weilen so gut wie alle inzwischen
im Yucca-Himmel. Was auch nicht verwunderlich ist, führt man sich das
heiß kontinentale, aride Klima der Naturstandorte vor Augen. Wenn
überhaupt, dann sind klimatisch bevorzugte Weinbaulagen, urbane Gärten
in der Rheinschiene oder Klimazonen im Südosten Mitteleuropas
Voraussetzungen einer erfolgversprechenden Gartenkultur. Idealerweise sollte
beim Anbau im Freiland ein sonniger, möglichst heißer und trockener
Standort gewählt werden. Kann ein Garten diese Bedingungen nicht bieten,
wäre zu empfehlen, die Pflanzen im abgesenkten Container zu halten und
im Winter vollkommen trocken im Kaltgewächshaus oder kühlen
Wintergarten zu überwintern.
Hybriden mit anderen Arten, besonders den winterharten Yuccae, wären
für Yucca brevifolia möglicherweise eine neue interessante
Option für den Exotengarten, siehe auch
Yucca-Hybriden.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Irish, G. & Irish, M. 2000: Agaves, Yuccas, an Related Plants. A Gardener's
Guide. Timber Press, Portland, Oregon, 312 S.
Thiede, J. 2001: Yucca. In: Eggli., U: Illustrated Handbook of Succulent
Plants: Monocotyledons. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York,
87102.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2016: Yucca brevifolia.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/yucca-brevifolia.html am Tg.Mo.Jahr.
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