Asplenium scolopendrium L.
synonym: Asplenium altajense (Kom.) Grubov
Asplenium komarovii Akas.
Phyllitis japonica Kom.
Phyllitis scolopendrium (L.) Newman
Scolopendrium officinarum Sw.
Scolopendrium scolopendrium (L.) H. Karst.
Hirschzunge, Aspleniaceae - Streifenfarngewächse
10–60(–100) cm groß, immergrün, mehrjährig
Die Hirschzunge tritt in Mitteleuropa selten bis zerstreut auf. Hauptverbreitungsgebiet in Deutschland sind die südwestlichen Mittelgebirge, besonders in den wintermilden Regionen; in anderen Gebieten, besonders dem Flachland oder nördlichen Landesteilen tritt die Hirschzunge selten auf oder fehlt ganz. Das Verbreitungsgebiet umfasst Europa, Ostasien und Nordamerika. Die Pflanzen siedeln bevorzugt in der Krautschicht von Schlucht- und Schattenhangwäldern, in Steinschutt- und Geröllfluren auf Kalkgestein, sowie in Felsspalten oder feuchten, kalkhaltigen Mauerritzen. Es sind unverwechselbare, immergrüne Farne mit nicht geteiltem, ledrigem Blatt mit glatten Rändern und nierenförmigem Grund. Die Zugehörigkeit des Asplenium scolopendrium zu den Streifenfarngewächsen erschließt sich an der Form der Fortpflanzungs-Strukturen auf der Blattunterseite. Diese sogenannten Sporangien (Sporen-Behälter) bilden längliche Haufen, die als parallel zu den Blattgefäßen laufende Streifen (Sori = Sporangien-Gruppe) sichtbar werden. Die Vermehrung erfolgt durch Sporen oder manchmal auch vegetativ.






















Der Gattungsname Asplenium L., leitet sich vom Milzfarn, dem Asplenium ceterach L., ab und stammt von gr. "splina" (= Milz). Wahrscheinlich ergibt sich der Name Milzfarn aus der (weitgehend ehemaligen) Nutzung bei Milzerkrankungen. Skolopendra ist heute noch das griechische Wort für Tausendfüßer oder Feuerassel. Claudius Aelianus, ein römischer Naturbeobachter und Sprachgelehrter, hat den Namen wahrscheinlich ins lateinische "scolopendra" transkribiert. Inwiefern die Skolopendra nun allerdings auf die Hirschzunge Anwendung findet, bleibt eher rätselhaft, als dass es eine offensichtliche Beschreibung der Morphologie wäre.
Die Kultur der Hirschzunge im Garten ist relativ einfach, wenn man einen eher schattigen, feuchten und basenhaltigen Standort wählt. Für schwierige Plätze unter Bäumen oder an feuchten Stellen bietet er sich sogar geradezu an, da Asplenium scolopendrium immergrün ist und mit seinen glänzenden, ledrigen Blättern eine architektonische Aufwertung des Gartens bewirkt. Es gibt unterschiedliche Sorten für die Pflanzung im Garten, die Selektion mit gewellten Rändern ist sehr häufig. Auch seltenere Sorten mit schmalem Blatt ('Angustifolium'), Kristatform ('Cristatum') oder gespaltenem Blatt ('Furcatum') sind dekorativ, oft aber empfindlicher als die gewöhnliche Art.
Referenzen
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Wagenitz, G. 2003: Wörterbuch der Botanik. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin, 552 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Asplenium scolopendrium. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/asplenium-scolopendrium.html am Tg.Mo.Jahr.