Yucca rostrata (Engelm.) Trel.
Schnabelfrüchtige Palmlilie, Agavaceae - Agavengewächse
oder: Asparagaceae - Spargelgewächse
Frühlingblüher, III–V, 150–360 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Yucca rostrata stammt aus Texas (Brewster-County) und Nord-Mexiko (Coahuila) in Höhen von etwa 700 m, bevorzugt in felsigen Hügellandschaften der Halbwüsten und entlang von Canyons. Es sind stammbildende Pflanzen mit 1 bis mehreren Stämmen und kompakten Blattrosetten mit mehr als 100 linearen, bis 1,7 cm breiten, grau-blauen, weichen Blättern, deren Ränder meist glatt, gelegentlich fein gezähnt, hell gelb bis braun sind. Terminal sind die Laubblätter meist nicht stechend, gelegentlich mit stechenden Dorn. Die traubigen Blütenstände sind bis 2 m hoch, dicht vielblütig mit weißen, bis 52 mm großen, zugespitzten Pergionen. Die Früchte sind oval bis elliptisch, bis 7 cm lang, selten eingeschnürt, an der Spitze mit einem starken, gebogenen Schnabel (Name!).










Yucca rostrata ist nahe verwandt mit Y. thompsoniana, die im Habitus deutlich kleiner ist und wesentlich kürzere, steifere, stechendere und deutlicher gesägte Blätter hat. Es gibt Autoren die Y. thompsoniana als nördlichen, kleiner bleibenden Ökotypen der Y. rostrata sehen; zur Gattung Yucca.
Der Gattungsname Yucca L. existierte schon vor Linné und ist wahrscheinlich aus einer Altsprache der karibischen Insel Hispaniola entlehnt. Das span. "yuca" (= Maniok) stammt daher und wurde wohl auf die ebenso essbaren Blüten und Samen der Y. aloifolia L. übertragen. Das Art-Epitheton rostrata leitet sich ab von lat. "rostratus" (= Schnabel-, geschnäbelt) und bezieht sich auf den schnabelartigen Fortsatz der Früchte.
Langfristig erfolgreiche Gartenkultur ist in Mitteleuropa mit Yucca rostrata äußerst selten - auch wenn die Schnabelfrüchtige Palmlilie zu den robusteren der "Western-Yuccas" gehört. Idealerweise sollte beim Anbau im Freiland ein sonniger, möglichst heißer und trockener Standort gewählt werden. Wahrscheinlich sind Weinbaulagen, urbane Gärten in der Rheinschiene oder Klimazonen im Südosten Mitteleuropas Voraussetzung einer erfolgversprechenden Gartenkultur. Kann ein Garten diese Bedingungen nicht bieten, wäre zu empfehlen, die Pflanzen im abgesenkten Container zu halten und im Winter vollkommen trocken im Kaltgewächshaus oder kühlen Wintergarten zu überwintern.
Hybriden mit anderen Arten, besonders den winterharten Yuccae, wären für Y. rostrata eine neue interessante Option für den Exotengarten, siehe auch Yucca-Hybriden. Ob Pionierpflanzungen wie beispielsweise auf dem Stresemannplatz in Düsseldorf langfristig erfolgreich sind, bleibt abzuwarten. Von den stammbildenden "Western Yuccas" dürfte Y. rostrata die erfolgversprechendste sein.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Irish, G. & Irish, M. 2000: Agaves, Yuccas, an Related Plants. A Gardener's Guide. – Timber Press, Portland, Oregon, 312 S.
Thiede, J. 2001: Yucca. In: Eggli., U: Illustrated Handbook of Succulent Plants: Monocotyledons. – Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, 87–102.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Yucca rostrata. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/yucca-rostrata.html am Tg.Mo.Jahr.