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Yucca thompsoniana Trel.
Thompsons Palmlilie, Agavaceae - Agavengewächse
oder: Asparagaceae - Spargelgewächse
Frühlingblüher, IIIV, 60310 cm hoch, immergrün,
mehrjährig
Yucca thompsoniana stammt aus Texas und Nord-Mexiko (Chihuahua,
Coahuila, Nuevo León), wo die Pflanzen bevorzugt in den felsigen
Hügellandschaften der Halbwüsten auf 2751.350 m über
Meereshöhe wachsen. Es sind stammbildende Pflanzen mit 13
Stämmen bis 260 cm Höhe. Die Blattrosetten sind kompakt, oft
asymmetrisch, relativ klein mit eher wenigen linealen Blättern. Deren
Ränder sind gelblich bis braun, haben keine oder wenige kurze Fäden,
sind fein gezähnt und besitzen eine oft stechende Spitze. Der
Blütenstand ist traubig, relativ klein, bis 68 cm hoch, mit 2034
Teil-Blütenständen; die Blüten stehen oberhalb der Blattrosetten,
sind bis 6,7 cm lang, weiß, mit deutlich erkennbarer Nervatur am Perigon.
Die Früchte sind elliptische bis eiförmige, bis 7 cm lange, trockene
Kapseln.
Nahe verwandt zur Yucca thompsoniana ist
Y. rostrata (Engelm.) Trel., die
im Habitus deutlich größer ist und wesentlich längere, flexiblere
und nicht so stechende, oft glattrandige Blätter hat. Es gibt Autoren
die Y. thompsoniana als nördlichen, kleiner bleibenden Ökotypen
der Y. rostrata sehen; zur Gattung
Yucca.
Abb. 1 Yucca rostrata (links) und Y. thompsoniana (rechts) im Vergleich, Privatgarten, Arizona, 06.08.2007 | Abb. 2 Jungpflanze der Yucca thompsoniana in einem Privatgarten in Wuppertal, 19.09.2008 |
Abb. 3 Jungpflanze der Yucca thompsoniana in einem Privatgarten in Rheinstetten, 15.07.2005 | Abb. 4 Blüte einer 3-kopfigen Yucca thompsoniana in einem Privatgarten, 17.05.2003, Pflanze mittlerweile abgestorben |
Abb. 5 Yucca thompsoniana im Schnee, Pflanze mittlerweile nicht mehr existent. Privatgarten, Winter 1998/99 | Abb. 6 Abgestorbene Pflanze der Yucca thompsoniana in einem Privatgarten, 21.05.2009 |
Abb. 7 Yucca rostrata (links und mittig) und Y. thompsoniana (rechts) im Vergleich, Privatgarten nahe Roermond, Niederlande, Sommer 1997 | Abb. 8 Schmalblättrige Hybride von Yucca linearifolia × thompsoniana in einem Privatgarten in Gols, Neusiedler See, Österreich, 19.09.2014 |
Abb. 9 Yucca thompsoniana mit seitlichem Schopfaustrieb nach Absterben des apikalen Schopfes, Privatgarten in Rheinstetten, 14.03.2015 | Abb. 10 Hybridpflanze der Yucca filamentosa × thompsoniana in einem Privatgarten in Oer-Erkenschwick, 19.08.2018 |
Abb. 11 Hybridpflanze der Yucca arkansana × thompsoniana in einem Privatgarten in Oer-Erkenschwick, 19.08.2018 | Abb. 12 Blaugrüner Blattschopf einer Yucca linearifolia × thompsoniana in einem Privatgarten bei Coesfeld, 04.05.2020 |
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Abb. 13 Blaublättrige Hybridpflanze der Y. thompsoniana × pallida in einem Privatgarten bei Coesfeld, 04.05.2020 |
Der Gattungsname Yucca L. existierte schon vor Linné und
ist wahrscheinlich aus einer Altsprache der karibischen Insel Hispaniola
entlehnt. Das span. "yuca" (= Maniok) stammt daher und wurde wohl auf die
ebenso essbaren Blüten und Samen der
Y. aloifolia L. übertragen.
Das Art-Epitheton thompsoniana wurde zu Ehren von Charles Henry
Thompson (1870 1930) etabliert, einem Botaniker am Missouri Botanic
Garden, der zur selben Zeit wie Trelease forschte und sich ebenfalls mit
Sukkulenten beschäftigte.
Langfristig erfolgreiche Gartenkultur mit Yucca thompsoniana ist in
Mitteleuropa äußerst selten, wenn überhaupt. Idealerweise
sollte beim Anbau im Freiland ein sonniger, möglichst heißer und
trockener Standort gewählt werden. Wahrscheinlich sind klimatisch bevorzugte
Weinbaulagen, urbane Gärten in der Rheinschiene oder trocken-kontinental
beeinflusste Klimazonen im Südosten Mitteleuropas Voraussetzungen einer
erfolgversprechenden Gartenkultur. Kann ein Garten diese Bedingungen nicht
bieten, wäre zu empfehlen, die Pflanzen im abgesenkten Container zu
halten und im Winter vollkommen trocken im Kaltgewächshaus oder kühlen
Wintergarten zu überwintern.
Hybriden mit anderen Arten, besonders den winterharten Yuccae, wären
für Y. thompsoniana eine neue interessante Option für den
Exotengarten, siehe auch
Yucca-Hybriden.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Irish, G. & Irish, M. 2000: Agaves, Yuccas, an Related Plants. A Gardener's
Guide. Timber Press, Portland, Oregon, 312 S.
Thiede, J. 2001: Yucca. In: Eggli., U: Illustrated Handbook of Succulent
Plants: Monocotyledons. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York,
87102.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Yucca thompsoniana.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/yucca-thompsoniana.html am Tg.Mo.Jahr.
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