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Corydalis cava (L.) Schweigg. & Körte
Hohler Lerchensporn, Papaveraceae - Mohngewächse
Erstfrühlingblüher, IIIV, 1035 cm
hoch, vorsommergrün, mehrjährig
Der Hohle Lerchensporn tritt in Mitteleuropa selten bis verbreitet auf, Richtung
Norden wird er seltener mit einem Schwerpunkt im Nordosten. Er ist wesentlich
weiter verbreitet als der ähnliche Gefingerte Lerchensporn,
Corydalis solida (L.) Clairv.
Das Verbreitungsgebiet ist europäisch und reicht von West-Europa bis
Griechenland und Zentralrussland. Bevorzugt besiedelt er mullreiche
Buchenwälder, gerne oft kalk- oder basenreichen Böden, in
Auwäldern, nährstoffreichen Laubmischwäldern oder lichten
Strauchgesellschaften. Er ist eine niedrige, bis 35 cm hohe, ausdauernde
Staude, wächst meist in Horsten oder größeren Kolonien und
blüht noch vor dem Laubaustrieb des Waldes. In der Regel ziehen die
Pflanzen im Sommer ein, wenn die Lichtmenge am Waldboden geringer wird. Die
Pflanzen überdauern als kräftige, kugelige, hohl
werdende Knollen, aus denen im Frühjahr unverzweigte, kahle
Stängel ohne Niederblatt wachsen. An den Stängeln finden sich 2
gestielte, doppelt 3-zählige, kahle und blaugrüne Laubblätter.
Die Blütenstände sind traubig und tragen 420
duftende, blassviolette oder weiße Blüten mit ovalen,
ganzrandigen Tragblättern. Später bilden sich grüne
Balgfrüchte mit schwarzen Samen.
Die Abgrenzung der Corydalis cava von der ähnlichen
C. solida ist recht einfach. Die
Tragblätter vom Hohlen Lerchensporn sind ganzrandig, die von letzterem
fingerförmig eingeschnitten, zudem sind die Knollen bald hohl werdend,
während der Gefingerte Lerchensporn solide Knollen hat.
Abb. 1 Pflanzen der Corydalis cava, gut erkennbar die 2 gestielten, doppelt 3-zähligen und blaugrünen Laubblätter, am Freeden, Bad Iburg, Niedersachsen, 13.03.2015, 292 m, 52° 09' 32 N, 08° 05' 31 O | Abb. 2 Massenbestand von Corydalis cava in einem basenreichen Laubmischwald am Nordhang des Teichbergs bei Wolfsthal, Niederösterrreich, 03.04.2017, 189 m, 48° 07' 47 N, 16° 59' 48 O |
Abb. 3 Blassviolette Blüten der Corydalis cava zusammen mit dem Buschwindröschen, Anemone nemorosa L., in einem Laubmischwald auf Kalk im Vogelsangbachtal, Heiligenhaus, 09.04.2016, 123 m, 51° 20' 03 N, 06° 58' 15 O | Abb. 4 Gelblich-weiß blühende Pflanze der Corydalis cava zusammen mit dem gefleckten Aronstab, Arum maculatum L., am Großen Freeden, Bad Iburg, Niedersachsen, 13.03.2015, 289 m, 52° 09' 33 N, 08° 05' 37 O |
Abb. 5 Blassviolette Blüten der Corydalis cava am Großen Freeden, Bad Iburg, Niedersachsen, 13.03.2015, 289 m, 52° 09' 33 N, 08° 05' 37 O | Abb. 6 Dichter Bestand der Corydalis cava an einem Südhang des Großen Freeden, Bad Iburg, Niedersachsen, 13.03.2015, 292 m, 52° 09' 32 N, 08° 05' 31 O |
Abb. 7 Blütenstand der Corydalis cava in einem Laubmischwald auf Kalk im Vogelsangbachtal, Heiligenhaus, 09.04.2016, 123 m, 51° 20' 03 N, 06° 58' 15 O | Abb. 8 Laubblatt der Corydalis cava, in einem basenreichen Laubmischwald am Nordhang des Teichbergs bei Wolfsthal, Niederösterrreich, 03.04.2017, 189 m, 48° 07' 47 N, 16° 59' 48 O |
Abb. 9 Blassviolette und weiße Blüten der Corydalis cava zusammen mit Mercurialis perennis am Freeden, Bad Iburg, Niedersachsen, 13.03.2015, 293 m, 52° 09' 33 N, 08° 05' 32 O | Abb. 10 Der Bärlauch, Allium ursinum L., zusammen mit Corydalis cava am Freeden, Bad Iburg, Niedersachsen, 13.03.2015, 293 m, 52° 09' 33 N, 08° 05' 32 O |
Abb. 11 Das Gelbe Buschwindröschen, Anemone ranunculoides L., zusammen mit dem Hohen Lerchensporn am Angerbach bei Ratingen, 09.04.2916, 84 m, 50° 19' 01 N, 06° 54' 40 O | Abb. 12 Corydalis cava in der basenreichen Aue des Angertals bei Ratingen, 09.04.2916, 84 m, 50° 19' 01 N, 06° 54' 40 O |
Die Ableitung des Gattungsnamens Corydalis DC. stammt von gr. "korys"
(= Helm), als Anspielung auf die Ähnlichkeit der gespornten Blüte
mit der Federhaube des Singvogels Galerida cristata L., der Haubenlerche.
Das Epitheton cava stammt von lat. "cavus" (= hohl) und bezieht sich
auf die hohl werdende Wurzelknolle in Abgrenzung zur soliden Wurzelknolle
bei C. solida.
Corydalis solida ist ein dekorativer Frühjahrblüher, der
Farbe mit den ersten Frühlingstagen in den Garten bringen. Ideal sind
Standorte mit neutralen bis sauren, leicht feuchten Böden, auch unter
Bäumen oder Sträuchern. Frisch versetzte Knollen benötigen
oft einige Jahre bis zur ersten Blüten, hier ist manchmal Geduld gefordert,
bis die ersten prächtigen Kolonien im Garten entstanden sind. Im
Pflanzenhandel gibt es eine Reihe unterschiedlicher Kultivare mit verschiedenen
Blütenfarben, Größen und Wuchseigenschaften.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Corydalis cava.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/corydalis-cava.html am Tg.Mo.Jahr.
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