Yucca linearifolia Clary
Schmalblättrige Palmlilie, Agavaceae - Agavengewächse
oder: Asparagaceae - Spargelgewächse
Frühlingblüher, IV–VI, 60–410 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Yucca linearifolia stammt aus Nord-Mexiko (Nuevo León) in Strauchgesellschaften der (Halb-)Wüsten auf Tonschiefer in schattigen Canyons auf Höhen von 1.100–1.300 m über NN. Es sind meist einstämmige Pflanzen mit Stämmen bis 2–5 m Höhe und Rosetten mit zahlreichen linearen, grau-grünen bis blau-grauen Blättern die randständig fein gezähnt sind. Der Blütenstand ist 60–80 cm hoch, wenig verzweigt, mit 3,3 cm großen, weißen Blüten. Die Früchte sind fleischige, nicht aufreißende Beeren, asymmetrisch, schmal oval bis 7 cm Länge.
Yucca linearifolia ist nahe verwandt zur Yucca rostrata (Engelm.) Trel., die deutlich längere und breitere Blätter hat. Ebenfalls nahe verwandt ist Y. queretaroensis Pina Lujan, die nur von der Typus-Lokalität bekannt ist und einen deutlich höheren Stamm bis 5 m entwickelt, sowie etwas längere Blätter hat; zur Gattung Yucca.
Der Gattungsname Yucca L. existierte schon vor Linné und ist wahrscheinlich aus einer Altsprache der karibischen Insel Hispaniola entlehnt. Das span. "yuca" (= Maniok) stammt daher und wurde wohl auf die ebenso essbaren Blüten und Samen der Y. aloifolia L. übertragen. Das Art-Epitheton linearifolia stammt von lat. "linearis" (= linienförmig) und lat. "-folius" (= blättrig) in Referenz auf die linearen, sehr schmalen Laubblätter.
Die Schmalblättrige Palmlilie wird in Mitteleuropa nur mit mäßigem Erfolg im Freiland angebaut. Das Gros der vor vielen Jahren ausgepflanzten Exemplare existiert nicht mehr und ist in den Yucca-Himmel aufgestiegen. Eine handvoll Belegexemplare die mit oder ohne Schutz überlebt haben, deuten an, dass die Art nur etwas für den experimentierfreudigen Gärtner ist. Eventuell bestehen bessere Chancen in wärmebegünstigten Weinbaulagen, geschützten urbanen Gärten in der Rheinschiene oder in sommerwarmen Klimazonen im Südosten Mitteleuropas. Kann eine Garten diese Bedingungen nicht bieten, wäre zu empfehlen, die Pflanzen im abgesenkten Container zu halten und im Winter vollkommen trocken im Kaltgewächshaus oder kühlen Wintergarten zu überwintern.
Hybriden mit anderen Arten, besonders den winterharten Yuccae, wären für Y. linearifolia eine neue interessante Option für den Exotengarten, siehe auch Yucca-Hybriden.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Irish, G. & Irish, M. 2000: Agaves, Yuccas, an Related Plants. A Gardener's Guide. – Timber Press, Portland, Oregon, 312 S.
Thiede, J. 2001: Yucca. In: Eggli., U: Illustrated Handbook of Succulent Plants: Monocotyledons. – Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, 87–102.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Yucca linearifolia. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/yucca-linearifolia.html am Tg.Mo.Jahr.