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Yucca linearifolia Clary
Schmalblättrige Palmlilie, Agavaceae - Agavengewächse
                             oder: Asparagaceae - Spargelgewächse
Frühlingblüher, IV–VI, 60–410 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Yucca linearifolia stammt aus Nord-Mexiko (Nuevo León) in Strauchgesellschaften der (Halb-)Wüsten auf Tonschiefer in schattigen Canyons auf Höhen von 1.100–1.300 m über NN. Es sind meist einstämmige Pflanzen mit Stämmen bis 2–5 m Höhe und Rosetten mit zahlreichen linearen, grau-grünen bis blau-grauen Blättern die randständig fein gezähnt sind. Der Blütenstand ist 60–80 cm hoch, wenig verzweigt, mit 3,3 cm großen, weißen Blüten. Die Früchte sind fleischige, nicht aufreißende Beeren, asymmetrisch, schmal oval bis 7 cm Länge.


Abb. 1 Weiße Einzelblüte der Yucca linearifolia in einem Privatgarten in Rheinstetten, 23.06.2019
Abb. 2 Oberer Teil des Blütenstandes einer Yucca linearifolia in einem Privatgarten in Rheinstetten, 23.06.2019
Abb. 3 Yucca linearifolia im Jardin Botanico La Concepcion bei Malaga, Spanien, 15.10.2008
Abb. 4 Blätter der Yucca linearifolia, im Jardin Botanico La Concepcion bei Malaga, Spanien, 15.10.2008
Abb. 5 Relativ kurzer, teilweise intrafoliarer Blütenstand einer Yucca linearifolia in einem Privatgarten, 30.06.2004
Abb. 6 Schmalblättrige Hybride von Yucca linearifolia × thompsoniana in einem Privatgarten in Gols, Neusiedler See, Österreich, 19.09.2014
Abb. 7 Früchte einer manuellen Kreuzung Yucca linearifolia × torreyi Shafer, 16.07.2010
Abb. 8 Blaublättrige Sorte der Yucca linearifolia in einem Gewächshaus in den Niederlanden, 07.03.2015
Abb. 9 Blaublättrige Sorte der Yucca linearifolia in einem Gewächshaus in den Niederlanden, 07.03.2015
Abb. 10 Hybride von Yucca linearifolia × torreyi Shafer in einem Gewächshaus in den Niederlanden, 07.03.2015
Abb. 11 Links eine Yucca linearifolia und rechts die Hybride von Y. linearifolia × torreyi, Gewächshaus in Holland, 07.03.2015
Abb. 12 Cristatform der Yucca linearifolia in einem Gewächshaus in den Niederlanden, 07.03.2015
Abb. 13 Etwa 8-jährige Topfpflanze 30–40 cm der Yucca linearifolia mit einem Schopf im 1L-Topf
Abb. 14 Etwa 8–9-jährige Topfpflanze 30–40 cm der Yucca linearifolia mit zwei Schöpfen im 5L-Topf
Abb. 15 Etwa 10-jährige Topfpflanze 50–60 cm der Yucca linearifolia mit zwei Schöpfen im 8L-Topf
Abb. 16 Dekorative Yucca linearifolia mit zahlreichen Schößlingen in einem Privatgarten in Rheinstetten, 14.03.2015
Abb. 17 Jungpflanze der Yucca linearifolia mit gut ausgeprägtem Schopf in einem Privatgarten in Oer-Erkenschwick, 19.08.2018
Abb. 18 Hybridpflanze der Yucca linearifolia × recurvifolia in einem Privatgarten in Oer-Erkenschwick, 19.08.2018
Abb. 19 Hybridpflanze der Yucca recurvifolia × linearifolia in einem Privatgarten in Oer-Erkenschwick, 19.08.2018
Abb. 20 Yucca linearifolia mit "geputztem" Stamm, im Vordergrund Y. filamentosa 'Golden Sword', Privatgarten, 15.08.2005
Abb. 21 Yucca linearifolia in einem Privatgarten in Tecklenburg, 15.08.2005
Abb. 22 Auf dem Boden kriechendes Exemplar der Yucca linearifolia in einem Privatgarten bei Coesfeld, 04.05.2020
Abb. 23 Blattschopf einer Yucca linearifolia, bei der auch eine Hybride mit Y. torreyi vorliegen könnte, Privatgarten bei Coesfeld, 04.05.2020
Abb. 24 Blaugrüner Blattschopf einer Yucca linearifolia × thompsoniana in einem Privatgarten bei Coesfeld, 04.05.2020


Yucca linearifolia ist nahe verwandt zur Yucca rostrata (Engelm.) Trel., die deutlich längere und breitere Blätter hat. Ebenfalls nahe verwandt ist Y. queretaroensis Pina Lujan, die nur von der Typus-Lokalität bekannt ist und einen deutlich höheren Stamm bis 5 m entwickelt, sowie etwas längere Blätter hat; zur Gattung Yucca.

Der Gattungsname Yucca L. existierte schon vor Linné und ist wahrscheinlich aus einer Altsprache der karibischen Insel Hispaniola entlehnt. Das span. "yuca" (= Maniok) stammt daher und wurde wohl auf die ebenso essbaren Blüten und Samen der Y. aloifolia L. übertragen. Das Art-Epitheton linearifolia stammt von lat. "linearis" (= linienförmig) und lat. "-folius" (= blättrig) in Referenz auf die linearen, sehr schmalen Laubblätter.



Die Schmalblättrige Palmlilie wird in Mitteleuropa nur mit mäßigem Erfolg im Freiland angebaut. Das Gros der vor vielen Jahren ausgepflanzten Exemplare existiert nicht mehr und ist in den Yucca-Himmel aufgestiegen. Eine handvoll Belegexemplare die mit oder ohne Schutz überlebt haben, deuten an, dass die Art nur etwas für den experimentierfreudigen Gärtner ist. Eventuell bestehen bessere Chancen in wärmebegünstigten Weinbaulagen, geschützten urbanen Gärten in der Rheinschiene oder in sommerwarmen Klimazonen im Südosten Mitteleuropas. Kann eine Garten diese Bedingungen nicht bieten, wäre zu empfehlen, die Pflanzen im abgesenkten Container zu halten und im Winter vollkommen trocken im Kaltgewächshaus oder kühlen Wintergarten zu überwintern.

Hybriden mit anderen Arten, besonders den winterharten Yuccae, wären für Y. linearifolia eine neue interessante Option für den Exotengarten, siehe auch Yucca-Hybriden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Irish, G. & Irish, M. 2000: Agaves, Yuccas, an Related Plants. A Gardener's Guide. – Timber Press, Portland, Oregon,  312 S.
Thiede, J. 2001: Yucca. In: Eggli., U: Illustrated Handbook of Succulent Plants: Monocotyledons. – Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, 87–102.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Yucca linearifolia. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/yucca-linearifolia.html am Tg.Mo.Jahr.